Wirtschaft

Auszeit mit gutem Börsengewissen Stopps helfen im Urlaub

Eine Spielzeugfigur steht auf einem Jahreskalender auf dem Datum für Freitag, den 2. Mai 2014. Wer für diesen Tag Urlaub beantragt, hat vier Tage am Stück frei. Börsianer sollten wissen, wie sie sich für diese Zeit Absichern.

Eine Spielzeugfigur steht auf einem Jahreskalender auf dem Datum für Freitag, den 2. Mai 2014. Wer für diesen Tag Urlaub beantragt, hat vier Tage am Stück frei. Börsianer sollten wissen, wie sie sich für diese Zeit Absichern.

(Foto: picture alliance / dpa)

Wer in Ruhe seinen Weihnachts- oder Winterurlaub genießen und dennoch die derzeitige Jahresendrally bei Dax & Co mitnehmen will, kommt ohne Stoppkurse nicht aus. Sie sichern die aufgelaufenen Kursgewinne ab und lassen Platz für weitere.

Twitter bei mehr als 70, Tesla wieder über 150 US-Dollar und der Dax notiert satt bei mehr als 9500 Punkten. Der Aktienmarkt kennt in den letzten Dezembertagen nur eine Richtung – nach oben. Auf ein gutes Börsenjahr kommt nun das i-Tüpfelchen. Für so manchen Winterurlauber kann diese Situation zu einer freudigen Überraschung am Ende des Urlaubs führen, wenn die Kurse ihre Rekordfahrt fortsetzen. Doch auch solche Kurssteigerungen wollen abgesichert sein, nicht nur wenn man im Urlaub eine Pause von der Börse einlegen will. Stoppkurse helfen dabei.

Stoppkurse in großer Vielfalt

Wer auch im Urlaub die Kontrolle über sein Depot behalten will und größere Kursschäden vermeiden will, sollte unbedingt Stoppkurse einsetzen. Inzwischen existieren zahlreiche Möglichkeiten mit Stoppkursen sein Risiko zu reduzieren. Dabei lassen sich sowohl Aktien als auch andere Wertpapiere wie Anleihen, ETFs, Zertifikate oder Hebelpapiere absichern. Die einfachste Möglichkeit ist einen fixen Abstand zum aktuellen Kurs, zum Beispiel 10 Prozent, als Stoppkurs festzulegen. Allerdings sollten die Kursausschläge der einzelnen Werte berücksichtigt werden, um nicht gleich beim ersten leichten Rücksetzer ausgestoppt zu werden, insbesondere, wenn die Position für ein längerfristiges Engagement gedacht war. So werden kleinere Aktien meist weniger stark gehandelt und können daher stärker schwanken. Größere Abstände der Stoppkurse sind in diesen Fällen angebracht. Das Risikomanagement können Anleger auch mit sogenannten intelligenten Orderformen wie zum Beispiel den Trailing-Stopps meistern. Diese auch als nachlaufender Stopp bezeichnete Order wird immer in einem bestimmten Abstand zum aktuellen Kurs gehalten. Die Differenz zum aktuellen Kurs des Wertpapiers kann ein fester Euro-Abstand sein oder ein prozentual definierter Abstand. Steigt nun der Preis des Wertpapiers an, wird die Verkaufsorder automatisch um den fest definierten Betrag oder Prozentsatz nachgezogen. Sollte der Preis den Stopp-Kurs berühren, wird die Order aktiv und das Wertpapier verkauft. Weitere Infos über intelligente Orderformen, wie sie etwa von der Börse Frankfurt angeboten werden, können Sie hier nachlesen.

KGV, Dividendenrendite oder Charttechnik

Auch andere Möglichkeiten der Platzierung von Stoppkursen erweitern den Handlungshorizont der Anleger. Anleger, die sich mehr auf fundamentale Bilanzkennzahlen oder die einschlägigen Bewertungsgrößen wie KGV oder Dividendenrendite verlassen, mögen ihre Aktien dann verkaufen, wenn ihre Kursziele erreicht sind. So kann die Argumentation lauten, dass die Daimler-Aktie spätestens bei 50 Euro zu teuer wird oder Volkswagen maximal ein KGV von zehn verdient. Gern herangezogen werden in diesem Zusammenhang auch Vergleiche innerhalb einer Branche. Eine derartige Argumentation hat ebenfalls ihre Berechtigung. Allerdings halten sich die Märkte in den seltensten Fällen genau an die Berechnungen der Anleger.

Sehr viel populär ist die Ausrichtung der Stoppkurse anhand von charttechnischen Marken. Nun sind wohl die wenigsten Anleger professionelle Kurvenleser, daher sollen ein paar einfache Tipps an dieser Stelle genügen. Gute Ansatzpunkte für Stoppkurse sind sogenannte Unterstützungszonen. Dabei handelt es sich um Kursregionen, unter die eine Aktie in der Vergangenheit meist nicht gefallen ist. Solche Unterstützungen gibt es in unterschiedlicher Qualität – sprich Tragfähigkeit. Zudem finden Anleger sie auf beinahe jeder Zeitachse – vom 3-Monats-Chart bis hin zu ganz langfristigen Zeitreihen.

An solchen Haltezonen, denkbar sind auch runde Kursmarken wie 10, 20, 50 oder 100 Euro, orientieren sich viele Anleger. Daher sind im Falle eines Bruchs weitere Kursverluste zu befürchten. Doch Vorsicht: Um deratige Psychomarken scharren sich nicht nur Verkäufer. Auch Schnäppchenjäger liegen auf der Lauer und hoffen in Form von Abstauberlimits auf einen günstigen Einstieg. Clevere Anleger positionieren ihre Stoppkurse daher lieber etwas oberhalb von solch runden Marken oder Haltezonen. Dann lässt sich auch der Weihnachtsurlaub besser genießen.

Quelle: ntv.de

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