Wirtschaft

Angriff auf Conti? ZF Friedrichshafen plant den Mega-Deal

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(Foto: picture alliance / dpa)

Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen bastelt am größten Zukauf der Unternehmensgeschichte. Für einen knapp zweistelligen Milliardenbetrag soll der US-Konkurrent TRW übernommen werden. Dessen Fokus richtet sich auf halb-autonomes Fahren.

Der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen strebt einen milliardenschweren Zukauf in den USA an. Das Unternehmen bestätigte Übernahmegespräche mit dem amerikanischen Konkurrenten TRW Automotive. "Eine Entscheidung hierzu ist noch nicht gefallen", erklärte ZF. TRW gab bekannt, eine vorläufige Offerte erhalten zu haben, ohne allerdings den Bieter zu nennen.

TRW kommt auf eine Marktkapitalisierung von rund 10 Milliarden US-Dollar. Bloomberg zufolge bewertet ZF den Rivalen mit etwa elf Milliarden bis zwölf Milliarden Dollar. Auf einen festen Kaufpreis hätten sich die Parteien jedoch noch nicht festgelegt, hieß es unter Berufung auf Insider. Die Aktie von TRW Automotive zog kräftig an und notierte nach Veröffentlichung des Berichts an der New Yorker Börse 8,7 Prozent im Plus.

10.000 Beschäftigte in Deutschland

TRW Automotive gehört zu den weltweit größten Automobilzulieferern und erzielte 2013 einen Umsatz von 17,4 Milliarden Dollar. Das in Livonia im US-Bundesstaat Michigan ansässige Unternehmen beliefert mehr als 40 große Automobilhersteller. In Deutschland beschäftigt TRW gut 10.000 Mitarbeiter. Der US-Konzern bietet unter anderem Video- und Radarsysteme an, die halb-autonomes Fahren ermöglichen sollen. Die Unternehmensgruppe stellt außerdem Produkte zur Fahrzeugsicherheit her. Eine Übernahme von TRW wäre der größte Zukauf in der Unternehmensgeschichte des deutschen Konzerns. ZF Friedrichshafen könnte damit sogar mit global agierenden Rivalen wie Continental konkurrieren, hieß es von Bloomberg weiter.

ZF Friedrichshafen ist der weltweit größte unabhängige Getriebehersteller. Das Unternehmen ist nicht an der Börse notiert. Es will den Umsatz bis 2025 von zuletzt rund 17 Milliarden auf 40 Milliarden Euro steigern. ZF-Chef Stefan Sommer erklärte kürzlich in einem Zeitungsinterview, in die Technik für autonomes Fahren investieren zu wollen. Autonomes Fahren gilt unter den Autobauern als vielversprechende Zukunftstechnologie. Der Wettlauf um die Serienreife unter den Autoherstellern wird noch durch den Internetkonzern Google angeheizt, der kürzlich ein automatisch fahrendes Mini-Auto ohne Lenkrad und Bremse präsentierte.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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