Wirtschaft

Deutschlands Konjunkturzyklus ZEW-Index signalisiert Wintereinbruch

Ist es das Ende des Aufschwungs - oder nur eine leichte Delle? Der ZEW-Index der Erwartungen bleibt tief im Minus.

Ist es das Ende des Aufschwungs - oder nur eine leichte Delle? Der ZEW-Index der Erwartungen bleibt tief im Minus.

(Foto: REUTERS)

Finanzprofis beurteilen die Konjunkturaussichten für Deutschland nicht mehr ganz so düster wie befürchtet: Der an den Märkten viel beachtete ZEW-Index fällt etwas besser aus als erwartet. Die Einschätzung zur Konjunkturlage trübt sich weiter ein.

Die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren für Deutschland haben sich im Dezember leicht aufgehellt. Der von Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene ZEW-Index stieg von einem Stand von minus 24,1 im Vormonat auf aktuell minus 17,5 Punkte.

Damit bleibt der Teilindex zu den Erwartung in den kommenden sechs Monaten weiter im negativen Bereich. Im Vorfeld befragte Volkswirte hatten im Schnitt lediglich mit einem leichten Anstieg auf minus 24,0 Punkte gerechnet. Das ZEW warnte aber davor, die Bewegung nach oben falsch zu verstehen.

"Der Anstieg der Konjunkturerwartungen im Dezember ist erfreulich, sollte aber nicht überinterpretiert werden", warnte ZEW-Präsident Achim Wambach. "Die Konjunkturerwartungen sind trotz dieser Verbesserung weiterhin negativ und erheblich unterhalb des langfristigen Durchschnitts von 22,5 Punkten", wie der Mannheimer Wirtschaftsforscher betonte.

"Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage für Deutschland hat sich im Dezember weiter deutlich verschlechtert." Der Index der Lagebeurteilung gab von 58,2 auf 45,3 Punkte nach. Erwartet worden war hier nur ein Rückgang auf 56,3 Punkte.

Die Einschätzung der konjunkturellen Lage verdüsterte sich dabei sowohl für Deutschland als auch für das Eurogebiet insgesamt erheblich. "Dies deutet auf ein relativ schwaches Wirtschaftswachstum im vierten Quartal hin." Nach wie vor blieben Unsicherheiten wie der schwelende internationale Handelskonflikt und der Brexit bestehen, die vor allem die privaten Investitionen und die Exporte negativ beeinflussten.

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verbesserten sich im Dezember dagegen ebenfalls leicht. Der entsprechende Indikator stieg um 1,0 Punkte gegenüber dem Vormonat auf minus 21,0. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verschlechterte sich aber um 6,1 auf 12,1 Zähler.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ

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