Wirtschaft

"Deutsche Interessen durchsetzen" Wirtschaft braucht Afrika

DIHK-Boss Wansleben ist sich sicher, "dass die deutsche Bundesregierung eine gute Afrika-Strategie formuliert hat".

DIHK-Boss Wansleben ist sich sicher, "dass die deutsche Bundesregierung eine gute Afrika-Strategie formuliert hat".

(Foto: picture alliance / dpa)

Afrika gewinnt bei der deutschen Wirtschaft an Bedeutung. Gefragt ist der Kontinent vor allem wegen seines Rohstoffreichtums. China hat das längst erkannt und so fordert DIHK-Chef Wansleben gegenüber n-tv die Bundesregierung auf, bei ihrer Afrika-Reise "deutsche Rohstoff-Interessen durchzusetzen".

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) erwartet von der Afrika-Reise der Bundeskanzlerin die strikte Durchsetzung deutscher Rohstoff-Interessen. "Die Rohstoff-Frage kann man nicht mit einem Besuch klären. Ich glaube aber, dass es ganz wichtig ist, dass wir in Afrika klarmachen, dass wir wissen, wie wichtig Afrika für unsere gemeinsame Zukunft ist", sagte der DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben n-tv. "Gold, Diamanten, Öl, Gas, Seltene Erden - im Grunde sind das alles Rohstoffe, die wir dringend brauchen", betonte er. "Wir sind darauf angewiesen."

"Dabei schaden Exklusiv-Verträge afrikanischer Regierungen zugunsten chinesischer Partner nicht nur der deutschen Wirtschaft", sagte Wansleben zudem der "Passaner Neuen Presse". Solche Vereinbarungen würden zur starken Abhängigkeit der Staaten von einem einzelnen Abnehmer führen, der dann auch die Konditionen diktieren könne. Ein Nutzen für die lokale Bevölkerung werde erst durch verantwortungsvolle Investoren sichergestellt. "Deutschen Unternehmen eilt auch in Afrika der Ruf voraus, Qualität mit hohen ökologischen und sozialen Standards zu verbinden", erklärte der DIHK-Hauptgeschäftsführer.

Konkurrenz nimmt zu

Wansleben ist sich sicher, "dass die deutsche Bundesregierung eine gute Afrika-Strategie formuliert hat". Zudem erfolge sie "zu einem denkbar günstigen Zeitpunkt". Die Wettbewerbssituation auf unserem Nachbarkontinent gewinne rapide an Fahrt, sagte Wansleben dem Blatt. Nicht nur die Asiaten, sondern auch Russland, Brasilien und Australien würden auf den afrikanischen Markt drängen. "Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Technologie 'Made in Germany' seitens der afrikanischen Partner."

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Montag die zweite große Afrika-Reise ihrer Regierungszeit begonnen. Im Mittelpunkt der Gespräche in Kenia, Angola und Nigeria stehen wirtschaftliche Fragen, insbesondere Energiethemen. Sie wolle die Energiepartnerschaft mit dem Ölland Nigeria vertiefen, kündigte Merkel vor der Reise an. In Kenia wolle sie über den stärkeren Einsatz erneuerbarer Energien sprechen. Und mit dem rohstoffreichen Angola werde eine engere Zusammenarbeit im Energie- wie auch Rohstoffbereich angestrebt.

Quelle: ntv.de, bad/rts

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