Wirtschaft

Abspaltung der Salz-Sparte? Wilde Spekulationen treiben K+S-Aktie

Mit einem Schaufelinhalt von bis zu 20 Tonnen nehmen Lader gelöstes Salz im Grubenbetrieb Bernburg auf und bringen es zu Brecheranlagen.

Mit einem Schaufelinhalt von bis zu 20 Tonnen nehmen Lader gelöstes Salz im Grubenbetrieb Bernburg auf und bringen es zu Brecheranlagen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Keine Tabus mehr, lautet das Motto nach dem Vorstandswechsel: Das könnte bedeuten, dass von K+S nur noch das K für Kalium übrig bleibt. S für Salz könnte an die Börse gehen. Auch über einen Ankeraktionär wird heftig spekuliert.

Beim Düngemittelkonzern K+S gehen die Spekulationen um die Strategie und die Eigentümerstruktur weiter. Die Aussichten, dass K+S das Salzgeschäft an die Börse bringen könnte und dass der Konzern bei der Suche nach einem Ankeraktionär fündig geworden ist, lassen die Aktie am Vormittag um 4,5 Prozent auf 23,89 Euro steigen. Ein Unternehmenssprecher wollte die Meldungen nicht bestätigen und verwies auf frühere Aussagen des Konzerns zur Strategie.

K+S
K+S 13,83

Der neue Vorstandsvorsitzende von K+S, Burkhard Lohr, hatte eine neue Strategie für den Konzern angekündigt. Der Vorstand hält sich dabei alle Optionen offen. Details dazu gab es bisher nicht. Der Zeitplan sieht vor, dass es bis zum Herbst erste Ergebnisse geben soll.

Die Wirtschaftspublikation "Platow" berichtete am Vortag, dass K+S einen Ankeraktionär gefunden habe und diesen über eine exklusive Kapitalerhöhung an Bord holen will. "Platow" schrieb, dabei könnte es sich um den Finanzinvestor CVC Capital Partners handeln. Der Ausgabepreis für die neuen Aktien soll laut dem Bericht bei um die 26 Euro und damit deutlich über dem aktuellen Kurs liegen. Das wollte der K+S-Sprecher ebenfalls nicht bestätigen. Auch ein Sprecher von CVC lehnte eine Stellungnahme ab.

K+S-Vorstandschef Lohr hatte jüngst in einem Interview gesagt, dass er über den Einstieg eines Großaktionärs verhandelt. Ein Ankeraktionär bedeute eine Stabilisierung, "also Stärke für das Unternehmen", sagte Lohr der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Infrage kommen nach seinen Worten insbesondere "langfristig denkende Investoren", die nicht aus der Branche stammen und bisher auch keine Kunden von K+S sind. "Deren Interessen als Aktionär kollidieren sonst schnell mit ihren anderen Motiven," sagte er der Zeitung.

"Die Strategie des Unternehmens ist, die hohe Short-Quote in der Aktie zu senken", sagte ein Marktteilnehmer mit Blick darauf, dass viele Marktteilnehmer auf fallende Kurse setzen. Mit einem starken Ankeraktionär an der Seite dürfte die Volatilität aus dem Wert weichen. Allerdings bleibe die Frage offen, ob ein solcher Partner gefunden werde. Dieser dürfte nur einsteigen, wenn er eine Perspektive sehe, mit dem Investment auch Geld zu verdienen.

Quelle: ntv.de, ddi/DJ

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