Wirtschaft

Maue Aussichten für Autokredite Wells Fargo gibt Puerto Rico auf

Sturmverwüstetes Puerto Rico: Popular zahlt für die Well-Fargo-Sparte 1,7 Milliarden Dollar in bar.

Sturmverwüstetes Puerto Rico: Popular zahlt für die Well-Fargo-Sparte 1,7 Milliarden Dollar in bar.

(Foto: REUTERS)

Schwerer Rückschlag für Puerto Rico: Die US-Bank Wells Fargo verabschiedet sich aus dem Geschäft mit Autokrediten auf Puerto Rico. Das US-Außengebiet leidet fast fünf Monate nach Wirbelsturm "Maria" noch immer unter den Folgen.

Nach dem großen Sturm droht ein langsamer wirtschaftlicher Niedergang: Die US-Großbank Wells Fargo zieht sich aus Puerto Rico zurück und verkauft ihr Geschäft auf der von Hurrikan "Maria" verwüsteten Karibikinsel an den Finanzkonzern Popular. Der Preis für die Autofinanzierungssparte betrage rund 1,7 Milliarden Dollar in bar, teilte Popular mit.

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Wells Fargo will sich aus dem Geschäft mit Autokrediten komplett verabschieden. Der Schritt ist Teil einer von den Aufsehern aufgezwungenen Neuausrichtung. In einem beispiellosen Schritt hatte die US-Notenbank Fed dem von Skandalen erschütterten Geldhaus Anfang Februar vorerst weiteres Wachstum verboten.

Die Bank dürfe ihre Bilanzsumme von 1,95 Billionen Dollar (per Ende 2017) erst wieder steigern, wenn sie Unternehmensführung und Kontrollen ausreichend verbessere, hieß es. Das Geschäftsgebaren des Geldhauses hatte Aufsehen erregt: So eröffneten Mitarbeiter Phantomkonten im Namen ihrer Kunden, um interne Ziele zu erfüllen.

Schwieriges Geschäft mit Autokrediten

Vor Ort dürfte der Rückzug aus Puerto Rico Ängste schüren, dass die Großbank sich vorrangig von ihren weniger aussichtsreichen Geschäftsbereichen trennt - und damit indirekt ein vernichtendes Urteil über die wirtschaftlichen Perspektiven der notleidenden US-Insel fällt. Mit der Transaktion wechselten Autokredite über 1,5 Milliarden Dollar und Unternehmenskredite von 340 Millionen Dollar den Besitzer. Der Preis entspreche dem Wert der übernommenen Vermögenswerte abzüglich eines Abschlags von 4,5 Prozent, hieß es.

Die Einwohner Puerto Ricos kämpfen noch immer mit den verheerenden Auswirkungen des Wirbelsturms "Maria". Fast ein Drittel der Einwohner wartet weiterhin auf einen Anschluss an das Stromnetz. Mehr als 450.000 Kunden seien noch nicht wieder ans Elektrizitätsnetz angeschlossen, bestätigte der Direktor des staatlichen Stromversorgers AEE. Vor allem der Mangel an Material und Personal verzögere die Wiederherstellung der flächendeckenden Stromversorgung in dem US-Außengebiet.

Quelle: ntv.de, lri/dj/dpa

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