Wirtschaft

Für eine halbe Milliarde Dollar Wells Fargo einigt sich mit Union Investment

Skandalumwitterte Großbank: Wells Fargo kommt bei der Aufarbeitung früherer Verfehlungen voran.

Skandalumwitterte Großbank: Wells Fargo kommt bei der Aufarbeitung früherer Verfehlungen voran.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die US-Großbank Wells Fargo kommt wohl mit einem blauen Auge davon: Bei der Aufarbeitung seiner Verfehlungen und Skandale gelingt dem Geldhaus eine Einigung. Gegen die Zahlung von fast einer halben Milliarde Dollar lassen die Kläger ihre Vorwürfe fallen.

Aufatmen in der Konzernzentrale in San Francisco: Die US-Bank Wells Fargo hat gegen Zahlung von 480 Millionen Dollar eine vorläufige Einigung zur Beilegung einer Betrugsklage erzielt. Das für den Fall zuständige Gericht muss jedoch noch zustimmen.

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Der Abschluss kommt zu einer schwierigen Zeit für Wells Fargo, in der sich die Bank mit mehreren Untersuchungen und außergerichtlichen Einigungen konfrontiert sieht. Die Probleme begannen im September 2016, als der Skandal um Verkaufspraktiken von Wells Fargo publik wurde und die Bank später eingestehen musste, 3,5 Millionen falsche Konten im Privatkundengeschäft eröffnet zu haben.

Im aktuellen Fall ging es um eine Sammelklage vor einem Bundesgericht in Nordkalifornien. Der europäische Vermögensverwalter Union Investment und der vom Gericht bestimmte Klageführer warfen Wells Fargo und einigen früheren Führungskräften und Direktoren der Bank vor, falsche Angaben gemacht und damit der Aktienkurs von Wells Fargo "künstlich aufgebläht" zu haben. Konkret geht es bei den Vorwürfen um den Zeitraum von Februar 2014 bis September 2016.

Ende April hatten US-Verbraucherschutzbehörden der Bank bereits zu einer Strafzahlung im Umfang von einer Milliarde Dollar verdonnert. Die Strafe wurde fällig, weil das Geldhaus Kreditausfallversicherungen bei Autokrediten verkauft und unerlaubte Gebühren bei Immobilienkrediten verlangt habe, hieß es. Betroffene Kunden mussten zudem von der US-Bank entschädigt werden.

Anfang Februar hatte die US-Notenbank die skandalgeschüttelte Bank mit einer ungewöhlichen Maßnahme belegt und dem Kreditinstitut eine Art Wachstumsverbot verordnet. Die Bank dürfe ihre Bilanzsumme von 1,95 Billionen Dollar (per Ende 2017) erst wieder steigern, wenn sie Unternehmensführung und Kontrollen ausreichend verbessere, teilten die Fed-Aufseher mit. Zudem musste das Geldhaus auf Weisung der Bankenaufsicht insgesamt vier Verwaltungsräte austauschen.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ

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