Wirtschaft

Gravierende Folgen für US-Kunden Walmart kritisiert Trumps Zölle

Brandbrief an Robert Lightizer: Bei Walmart sorgt sich die Geschäftsführung um die Folgen von Trumps "America First"-Strategien.

Brandbrief an Robert Lightizer: Bei Walmart sorgt sich die Geschäftsführung um die Folgen von Trumps "America First"-Strategien.

(Foto: Reuters)

In der US-Wirtschaft wächst der Widerstand gegen Präsident Trump: Sein harscher Kurs in den Verhandlungen mit China ruft mit Walmart einen einflussreichen Handelskonzern auf den Plan. Das Unternehmen fürchtet Schaden für den US-Konsum.

Der US-Einzelhandelsriese und Umsatzgigant Walmart macht einem Medienbericht zufolge Front gegen die Zollpolitik von Präsident Donald Trump. In einem Brief an den US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer habe die Konzernführung vor den Folgen der neuen US-Importzölle auf chinesische Produkte gewarnt, berichtete CNN.

Walmart
Walmart 55,41

Walmart rechnet demnach mit unmittelbaren Auswirkungen auf die US-Wirtschaft: Zu erwarten seien höhere Preise für die Verbraucher und mehr Belastungen für amerikanische Unternehmen und Hersteller, hieß es. Die Warnung der Konzernlenker hat Gewicht: Walmart zählt zu den größten Arbeitgebern im klassischen US-Einzelhandel.

In den Filialen der Handelskette arbeiten nach Unternehmensangaben landesweit mehr als 1,5 Millionen Beschäftigte. In den USA betrieb Walmart zuletzt 3565 sogenannte Supercenter. Die riesigen Verbrauchermärkte sind in vielen ländlichen Regionen der USA auch wichtige Treffpunkte des sozialen Lebens. Ökonomen dürften den Warnungen von Walmark große Bedeutung beimessen: Der Konsum macht etwa 70 Prozent der US-Wirtschaftskraft aus.

Wie Walmart weiter vorgehen will, ist noch unklar. Zuletzt hatten sich bereits mehrere Vertreter der US-Wirtschaft gegen die Zölle ausgesprochen. Trump hatte zu Wochenbeginn eine neue Runde von Strafzöllen eingeläutet. Dabei geht es um Waren aus China im Volumen von 200 Milliarden Dollar. Die Führung der Volksrepublik reagierte umgehend und beschloss Sonderabgaben auf US-Produkte im Wert von 60 Milliarden Dollar.

Seit Anfang Juli haben sich die beiden größten Volkswirtschaften der Welt bereits mit Straf- und Vergeltungszöllen auf Waren im Volumen von insgesamt 100 Milliarden Dollar überzogen. Die USA werfen China unter anderem Marktabschottung, unfaire Beihilfen für die eigene Wirtschaft und Technologiediebstahl vor. China weist dies zurück.

Der Konflikt schürt Sorgen, dass sich die aggressive Verhandlungsstrategie Trumps zu einem Handelskrieg mit schweren Folgen für die Weltwirtschaft ausweiten könnte. Gespräche mit Vertretern beider Seiten in Washington Mitte August hatten keine Annäherung gebracht.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen