Wirtschaft

Polen, China, Japan und Vietnam WMF drängt ins Ausland

WMF-Kaffeelöffel: Aber das Unternehmen ist viel breiter aufgestellt.

WMF-Kaffeelöffel: Aber das Unternehmen ist viel breiter aufgestellt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Rund 200 Filialen betreibt WMF in Deutschland. Nun wendet sich der Küchen- und Gastronieausrüster, bekannt für seine Bestecke, Töpfe und Kaffeevollautomaten, verstärkt ausländischen Märkten zu. In den kommenden drei Jahren soll so ein jährliches Erlöswachstum von mindestens fünf Prozent gesichert werden. Gelingt das, durchbricht das Unternehmen bereits in diesem Jahr die Umsatzmarke von 1. Mrd. Euro.

Nach dem flächendeckenden Filialausbau in Deutschland will der Küchen- und Gastronomieausrüster WMF im Ausland neue Läden eröffnen und Kunden gewinnen. Mit gut 200 Filialen "sind wir inzwischen in jeder größeren Stadt in Deutschland präsent", sagte Vorstandschef Thorsten Klapproth. Neue Filialen - in denen WMF größtenteils seine eigenen Bestecke, Kochtöpfe, Kaffeemaschinen und Küchenutensilien verkauft - sollen etwa in Polen, China, Japan und Vietnam entstehen.

Nach der teuren Sanierung der Sparte Elektrokleingeräte soll die weltweite Expansion im Filialgeschäft WMF in den nächsten drei Jahren ein Umsatzwachstum um jeweils mindestens fünf Prozent sichern. Weitere Erlöse verspricht sich der vom Finanzinvestor Crystal Capital kontrollierte Konzern von der Übernahme des italienischen Kaffeemaschinenherstellers CMA, mit dem die Schwaben bei Kaffeeröstern und in Cafes punkten wollen.

WMF hatte bisher nur vollautomatische Kaffeemaschinen im Sortiment, die Italiener verkaufen Halbautomaten und setzten damit zuletzt 50 Mio. Euro um. Auch die Ertragskraft von WMF soll mittelfristig steigen und im Schnitt der kommenden drei Jahre bei mindestens 6,5 Prozent liegen.

Diese operative Marge fuhr WMF bereits im vergangenen Jahr ein, sieht aber nach der Bündelung des Einkaufs für Elektrogeräte und der Verlagerung der Besteckproduktion in China dauerhaft noch Luft nach oben. 2011 war der Umsatz um neun Prozent auf 980 Mio. Euro gewachsen, der Reingewinn stieg um 15 Prozent auf 44,4 Mio. Euro.

Verkaufspläne bei Crystal Capital

Der seit 2006 mit 52 Prozent an den WMF-Stimmrechten beteiligte Schweizer Finanzinvestor Crystal Capital hat inzwischen das Interesse an WMF verloren und will sich nach der Verdoppelung seines Investments von den Anteilen trennen. WMF ist an der Börse knapp eine halbe Milliarde Euro wert. Zu den Verkaufsplänen des Großinvestors wollte sich WMF-CHef Klapproth nicht im Detail äußern. "Wir begrüßen jeden neuen Investor, der unsere Strategie unterstützt", sagte der Manager. 

WMF deckt als Einzelhändler, Konsumgüterhersteller und Investitionsgüterproduzent unterschiedlich rentable Geschäftsfelder ab: In den Filialen liegt die operative Rendite knapp über Null, bei Kaffeeautomaten für die Gastronomie wurden zuletzt 16,5 Prozent Gewinn vor Steuern und Zinsen erzielt.

Quelle: ntv.de, rts

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