Wirtschaft

Deutsche Bank hat Vorbehalte Von Euphorie bei Banken-Ehe keine Spur

Eine mögliche Fusion der Insitute stößt auf erbitterten
Widerstand bei den Gewerkschaften, die den Abbau zehntausender
Arbeitsplätze befürchten.

Eine mögliche Fusion der Insitute stößt auf erbitterten Widerstand bei den Gewerkschaften, die den Abbau zehntausender Arbeitsplätze befürchten.

(Foto: picture alliance/dpa)

Das Gedankenspiel einer Fusion zwischen Deutscher Bank und Commerzbank sehen anscheinend nicht nur die Gewerkschaften kritisch. Auch Deutsche-Bank-Chef Sewing soll auf der vergangenen Aufsichtsratssitzung alles andere als für die Idee geworben haben.

Eine mögliche Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank (Coba) hat laut einem Medienbericht auf den Aufsichtsratssitzungen der beiden Kreditinstitute in dieser Woche keine Begeisterung entfacht. Aus dem Umfeld der Institute sei zu hören gewesen, dass die Möglichkeit eines Zusammenschlusses in beiden Gremien sachlich vorgestellt und besprochen worden sei, berichtet die Börsen-Zeitung ohne Nennung von Quellen. Sprecherinnen beider Finanzkonzerne wollten den Bericht nicht kommentieren.

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Wie die BöZ weiter berichtet, betrachten offenbar nicht nur die Vertreter der Arbeitnehmerseite die Gedankenspiele weiterhin mit Vorbehalten. Im Umfeld der Deutschen Bank sei zu hören gewesen, dass CEO Christian Sewing keineswegs für die Idee geworben habe, wie zunächst kolportiert worden sei. Sein Vortrag sei vielmehr von einer "feinen Linie der Neutralität" gekennzeichnet gewesen, aus der sich durchaus auch eine skeptische Haltung habe herauslesen lassen, so die Zeitung.

Die Fusion sei demnach nur eines von verschiedenen Themen auf der insgesamt dreistündigen Sitzung gewesen und insofern nicht intensiv behandelt worden. Auf der Aufsichtsratssitzung des potenziellen Juniorpartners kam das Thema offenbar besser weg, berichtet die BöZ. Zumindest gelte Commerzbank-Chef Martin Zielke als Befürworter des Zusammenschlusses. Er sehe im Investment Banking der Deutschen Bank eine gute Ergänzung für sein Institut, hieß es.

Drohender Verlust von Zehntausenden Stellen

Im Widerstand gegen die Fusion bekommen die Gewerkschaften indes Unterstützung von unerwarteter Seite. "Wir bekommen Anrufe von großen Kunden und zum Teil sogar Anteilseignern, die uns sagen, dass wir auf dem richtigen Weg sind und dranbleiben sollen", sagte Verdi-Sekretär Stefan Wittmann der BöZ. So etwas habe er in 20 Jahren Gewerkschaftstätigkeit nicht erlebt.

Um die Beschäftigten des Bankgewerbes gegen den drohenden Verlust von Zehntausenden Stellen und das mögliche Aus für viele Filialen zu mobilisieren, will Verdi auch die laufende Tarifrunde nutzen. In der Zeit vom 28. März bis 11. April seien täglich in einer anderen Großstadt Aktionen geplant. Verdi befürchtet, dass die Großfusion mittelfristig 60 Prozent der Filialen die Existenz kosten könnte. Derartige Berechnungen seien auf den Aufsichtsratssitzungen von Deutscher Bank und Commerzbank offenbar noch kein Thema gewesen, heißt es weiter.

Quelle: ntv.de, jki/DJ

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