Wirtschaft

"Harvey" könnte Absatz ankurbeln Volkwagen verkauft mehr Autos in den USA

Volkswagen produziert in den USA in einem Werk in Tennessee.

Volkswagen produziert in den USA in einem Werk in Tennessee.

(Foto: AP)

Langsam erholt sich Volkswagen in den USA von den Folgen des Abgas-Skandals. Im August verzeichnen die Wolfsburger einen höheren Absatz. Auch einige US-Marken gewinnen hinzu - nun erhofft man sich nach Sturm "Harvey" eine erhöhte Nachfrage.

Für die großen Autobauer ist das Geschäft in den USA im August unterschiedlich gelaufen. Während Marktführer General Motors ebenso wie der Branchenzweite Toyota Zuwächse verzeichnete, mussten Fiat Chrysler und Ford Einbußen hinnehmen.

Ebenfalls aufwärts - wenn auch auf niedrigem Niveau - ging es für Volkswagen-Modelle, die nach dem Abgasbetrug einen schweren Stand haben. Mit SUVs und Elektroautos will der Konzern dort wieder in die Offensive gehen. Der neue Tiguan-SUV schob nach Konzernangaben den Absatz in den USA an, auch beim wichtigsten US-Modell Jetta und der Golf-Serie wurden deutliche Zuwächse verbucht. Im bisherigen Jahresverlauf steht ein Verkaufsplus von 6,4 Prozent zu Buche.

Bei Volkswagen gab es ein Plus von neun Prozent auf 32.015 und bei der Konzerntochter Audi von 2,8 Prozent auf 19.811 - vor allem der neue A5 und das SUV-Modell Q7 erfreuten sich hoher Nachfrage. Der ebenfalls zum Wolfsburger Autokonzern gehörende Sportwagenbauer Porsche musste indes deutliche Abstriche machen - die Verkäufe sanken um 9,1 Prozent.

Die deutschen Oberklasse-Rivalen Daimler und BMW taten sich schwer. Die Verkäufe von Mercedes-Benz-Pkws gingen um 10,7 Prozent auf 25.373 Autos zurück. Auf Jahressicht verbucht Daimler ein Minus von 2,9 Prozent. BMW setzte 28.001 Fahrzeuge und damit 8,2 Prozent weniger Neuwagen der Marken BMW und Mini ab. In den bisherigen acht Monaten des Jahres haben die Münchener 5,8 Prozent eingebüßt.

"Eine Menge Fahrzeuge verloren"

Bei der ehemaligen Opel-Mutter General Motors stieg der Absatz um 7,5 Prozent auf 275.552 Fahrzeuge. Toyota verkaufte mit 227.625 Stück 6,8 Prozent mehr. Ford setzte indes mit knapp 210.000 Wagen 2,1 Prozent weniger ab als vor Jahresfrist. Bei Fiat betrug der Rückgang elf Prozent auf 176.033. Nach einem Absatzrekord im Vorjahr hat sich der US-Automarkt abgekühlt. Analysten rechnen für August jedoch mit dem ersten monatlichen Verkaufsplus im bisherigen Jahresverlauf.

Hoffnung setzen die Autobauer auf die kommenden Monate: Viele der durch Tropensturm "Harvey" zerstörten Fahrzeuge werden wohl zügig ersetzt. Um wie viele es geht, ist unklar. Ford-Manager Mark LaNeve sagte, die Schätzungen dazu reichten von 200.000 bis zu einer Million.

"Unsere Kunden haben eine Menge Fahrzeuge verloren, für die wir Ersatz liefern müssen", sagte Pete DeLongchamps vom drittgrößten US-Autohändler Group 1 Automotive. Der Branchenführer AutoNation hofft darauf, dass das Geschäft ab Mitte September anspringen wird, wenn zahlreiche Kunden die Schadensfälle mit ihren Versicherern geklärt haben. Den Autobauern und Händlern könnte dabei ein Umstand zugutekommen, der zuletzt noch kritisch gesehen wurde: Sie haben relativ viele Fahrzeuge auf Lager.

Quelle: ntv.de, mli/rts/dpa

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