Wirtschaft

Rekordergebnis im Autobau Volkswagen verdoppelt den Gewinn

Der Umsatz steigt, der Reingewinn springt auf 11,4 Milliarden Euro: Volkswagen verdient 2017 prächtig.

Der Umsatz steigt, der Reingewinn springt auf 11,4 Milliarden Euro: Volkswagen verdient 2017 prächtig.

(Foto: dpa)

Trotz der Debatten um Fahrverbote und Milliardenlasten aus der Diesel-Affäre fährt Volkswagen wieder üppige Gewinne ein. In der Bilanz für 2017 kann Europas größter Autohersteller beachtliche Zuwächse ausweisen. Am Markt kommen die Zahlen nicht gut an.

Die Aufarbeitung des Dieselskandals kann Volkswagen kaum bremsen: Mit einem Nettogewinn von unterm Strich rund 11,4 Milliarden Euro verdient der Wolfsburger Automobilkonzern 2017 mehr als doppelt so viel wie im Jahr davor, wie der Konzern auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte.

VW Vorzüge
VW Vorzüge 121,95

Gleichzeitig stieg der Überschuss damit über das Niveau des letzten vollen Jahres vor dem Bekanntwerden der Software-Manipulationen an Diesel-Motoren - nämlich 2014. Und das, obwohl die Wolfsburger erneut mehrere Milliarden Euro für die Bewältigung der Dieselkrise verbuchen mussten.

Im Gesamtjahr 2017 lieferte die VW-Gruppe über alle Konzernmarken hinweg insgesamt 10,74 Millionen Fahrzeuge an Kunden in aller Welt aus, gut vier Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Damit konnte Volkswagen den prestigeträchtigen Titel des weltgrößten Autobauers verteidigen. Der Umsatz stieg um 6,2 Prozent auf 230,7 Milliarden Euro.

Das operative Ergebnis sprang dank kräftig gestiegener Auslieferungen und weiterer Sanierungserfolge der Kernmarke VW um rund 95 Prozent auf 13,8 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatten VW hier 7,1 Milliarden Euro verbucht. Analysten hatten für 2017 allerdings im Schnitt mit 14,7 Milliarden Euro gerechnet.

Obwohl die Dividende laut Vorschlag der Konzernspitze steigen soll, kamen die Zahlen insgesamt am Markt nicht gut an. In einer ersten Reaktion gab der Aktienkurs deutlich nach. Die im deutschen Leitindex Dax notierten VW-Vorzugsaktien brach nach Vorlage der Bilanzeckdaten um bis zu drei Prozent auf ein Zweieinhalb-Wochen-Tief von 159 Euro ein, konnte sich danach aber wieder etwas erholen.

VW-Aktie unter Druck

"Der Margenausblick enttäuscht", meinte ein Händler. VW rechnet 2018 mit einer operativen Rendite zwischen 6,5 und 7,5 Prozent. Am Markt sei eine Spanne von 7,5 bis 8,0 Prozent erwartet worden, betonte der Börsianer. Unter dem Strich sehe es bei dem Autobauer aber etwas besser aus als gedacht. 2017 stieg der Reingewinn der Wolfsburger auf 11,4 (Vorjahr 5,1) Milliarden Euro und lag damit über den Analystenprognosen.

Volkswagen will seine Anteilseigner mit einer steigenden Ausschüttung am Ergebnissprung beteiligen. Die Stammaktionäre, darunter als größte Fraktionen die Familien Porsche und Piech, das Land Niedersachsen und das Emirat Katar, sollen eine Dividende von 3,90 Euro je Aktie erhalten. An die Vorzugsaktionäre sollen 3,96 Euro je Anteilschein fließen. Für 2016 waren es jeweils 1,90 Euro weniger.

Mit Spannung warten Analysten und Anleger auch noch auf den Ausgang der laufenden Aufsichtsratssitzung. Laut Ankündigung sollte Volkswagen-Vorstandschef Matthias Müller dabei das Kontrollgremium neben dem Geschäftsverlauf auch über die umstrittenen Tierversuche mit Diesel-Abgasen an Affen informieren. Diese Versuche hatten VW sowie Daimler und BMW mitfinanziert.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts

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