Wirtschaft

Neuer Monopolist Vodafone feilt an Milliardendeal

Vodafone steht offenbar kurz vor dem Abschluss des Deals.

Vodafone steht offenbar kurz vor dem Abschluss des Deals.

(Foto: picture alliance / Peter Kneffel)

Der Telekommunikationskonzern Vodafone steht offenbar kurz vor einem Mega-Zukauf. Abgesehen haben es die Briten demnach auf Teile von Liberty Global. Nachsehen hätte die Telekom. Denn Vodafone gelänge ein wichtiger Schritt auf dem Markt.

Vodafone Group dürfte Insidern zufolge schon bald die Übernahme von Aktivitäten der US-Gesellschaft Liberty Global in Europa für nahezu 23 Milliarden US-Dollar ankündigen. Den Informanten zufolge handelt es sich um Aktivitäten in Deutschland, Ungarn, Rumänien und Tschechien.

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Die europäischen Kartellwächter dürften die mögliche Transaktion genau unter die Lupe nehmen, hieß es. Sollte sie zustande kommen, würde einer der größten Telekomkonzerne auf dem Kontinent entstehen, mit dem "heiligen Gral" im Angebot: "Quad-Play"-Pakete. Sie offerieren dem Kunden die Möglichkeit, Festnetz- und Mobilfunk- sowie Kabelanschluss und Internet über einen einzigen Anbieter zu buchen.

Vodafone, zu dem schon das Netz von Kabel Deutschland gehört, brächte damit auch die deutsche Tochter Unitymedia und mit ihr das attraktive Kabelfernsehnetz bundesweit unter seine Kontrolle. Am morgigen Mittwoch legt Liberty Global Quartalszahlen vor. Möglicherweise ein Anlass, zu den Gerüchten Stellung zu nehmen. Spekulationen über eine mögliche Übernahme durch Vodafone hatte es schon mal gegeben, im Jahr 2015. Eine Übernahme schloss Vodafone damals schließlich aus.

Sollte es nun doch dazu kommen, dürfte das vor allem der Telekom nicht schmecken. Der Bonner Konzern befürchtet eine Monopolstellung von Vodafone auf dem Fernsehkabelmarkt.  Mit einer möglichen Übernahme von Liberty Global würde Vodafone in der Tat über ein Fernsehkabelnetz verfügen, mit dem knapp zwei Drittel aller bundesdeutschen Haushalte erreicht würden. 

Vodafone selbst verweist in Präsentationen darauf, dass der Marktanteil von eigenen Fernsehkabeln am gesamten Breitbandnetz bislang bei lediglich rund elf Prozent liegt. Unitymedia kommt demnach ebenfalls auf elf Prozent. Was Breitbandanschlüsse insgesamt angeht, ist die Telekom aus ihrer Sicht weiter unangefochtener Marktführer.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/dpa

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