Wirtschaft

Zugriff auf Telefonnetzwerk Vodafone fand Hintertür in Huawei-Technik

Huawei gehört zu den führenden Anbietern von 5G-Netzwerktechnik.

Huawei gehört zu den führenden Anbietern von 5G-Netzwerktechnik.

(Foto: imago/VCG)

Der Huawei-Konzern steht im Mittelpunkt einer weltweiten Kontroverse. Kann man einem chinesischen Unternehmen den Aufbau kritischer Infrastruktur wie des neuen 5G-Mobilfunknetzes anvertrauen? Ein neuer Bericht befeuert Zweifel, dass der Technologie-Konzern ein doppeltes Spiel spielen könnte.

Vodafone hat in Technik des chinesischen Herstellers Huawei Schwachstellen entdeckt, die möglicherweise unautorisierten Zugriff auf das italienische Telefonnetz ermöglichten. Diese sogenannten Hintertüren in der Software der Huawei-Technologie seien bereits vor mehreren Jahren gefunden und geschlossen worden, teilte der Kommunikationskonzern laut einem "Bloomberg"-Bericht mit.

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Auch wenn die Vorfälle bereits Jahre zurückliegen und nach Ansicht der beteiligten Unternehmen die Probleme behoben wurden, dürfte die Nachricht die Diskussion um eine Beteiligung von Huawei am Aufbau von 5G-Mobilfunknetzen weltweit befeuern. Der chinesische Konzern gehört zu den führenden Anbietern dieser Technik, die besonders schnelle mobile Datenübertragungen ermöglichen soll. 

Aus Sorge, dass Huawei mittels geheimer Hintertüren etwa chinesischen Geheimdiensten Zugriff auf kritische Infrastruktur und die Kommunikation in westlichen Staaten ermöglichen könnte, wollen die USA den Konzern vom 5G-Ausbau - nicht nur im eigenen, sondern auch in anderen Ländern - komplett ausschließen. Öffentliche Beweise für derartige Vorwürfe gegen Huawei lagen bislang allerdings nicht vor. Das Unternehmen bestritt bislang vehement, mit den Geheimdiensten in der Heimat zusammenzuarbeiten und warf den USA vor, einen unliebsamen Konkurrenten für die eigene Industrie loswerden zu wollen.

"Bloomberg" zufolge hätten durch die Softwareschwachstellen in der Huawei-Ausrüstung Unbekannte in Vodafones Festnetz eindringen können. Über sein italienisches Festnetz versorgt der britische Konzern auch Millionen von Privathaushalten und Unternehmen mit Internetzugang. Huawei ließ mitteilen, das Unternehmen sei 2011 und 2012 auf die Schwachstellen aufmerksam gemacht worden und habe die Probleme seinerzeit gelöst.

Quelle: ntv.de, mbo

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