Wirtschaft

BMW geht Sonderweg VW und Daimler ringen sich Diesel-Lösung ab

"Die deutsche Automobilwirtschaft hat sich heute sehr stark bewegt", sagt Verkehrsminister Scheuer.

"Die deutsche Automobilwirtschaft hat sich heute sehr stark bewegt", sagt Verkehrsminister Scheuer.

(Foto: picture alliance/dpa)

Hersteller schmutziger Diesel sind nun doch zu einer Beteiligung an technischen Nachrüstungen bereit. Allerdings nicht alle und schon gar nicht sofort. Lieber sollen sich betroffene Halter weiter ein neues Auto zulegen. Das Ministerium nennt das "konstruktives Ergebnis".

Einige deutsche Autobauer sind nun doch zu einer finanziellen Beteiligung an Hardware-Nachrüstungen älterer Dieselautos bereit. Im Vordergrund steht aber weiter die Umtauschaktion der Hersteller von Alt-Autos in sauberere Fahrzeuge. Die Fahrzeuge ihrer Marken, die dann noch übrig bleiben, wollen Volkswagen und Daimler dann für bis zu 3000 Euro mit Katalysatoren nachrüsten lassen.

Dem Kompromiss waren stundenlange Verhandlungen mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer vorausgegangen. BMW indes ist dazu nicht bereit. "Hardware-Nachrüstung trägt - wenn überhaupt - viel zu spät zur Verbesserung der Luftqualität bei", erklärte Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich. Der Münchener Autobauer will aber mit der gleichen Summe die Halter der älteren Diesel unterstützen - etwa für einen Neukauf.

"Die deutsche Automobilwirtschaft hat sich heute sehr stark bewegt", sagte der CSU-Politiker. "Wir haben mit den deutschen Herstellern ein konstruktives Ergebnis erzielt." Die Einigung gilt nur für Halter in den 15 Städten mit der höchsten Stickoxidbelastung und deren angrenzende Landkreise.

Die Nachrüstungen sollen nach Scheuers Worten aber erst nach 2020 greifen. Derzeit gebe es noch keine genehmigten Katalysator-Nachrüstsätze für Euro-5-Fahrzeuge, sagte Scheuer weiter. Daher könne auch eine Nachrüstung erst nach 2020 greifen.

Die große Koalition hatte im Kampf gegen Fahrverbote wegen der Stickoxid-Belastung Anfang Oktober ein Paket aus Umtauschprämien für neuere Autos und die sogenannte Hardware-Nachrüstung auf Kosten der Industrie beschlossen. Während die Hersteller Kaufanreize für abgasärmere Fahrzeuge anboten, weigerten sich die Hersteller, die kompletten Kosten für die Nachrüstung von Dieseln der Euro-5-Norm zu übernehmen.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa/DJ

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