Wirtschaft

Auseinandersetzung mit Aktionären VW stellt sich im Juni den Aktionären

Am 22. Juni will sich der Vorstand um VW-Chef Müller vor den Aktionären erklären.

Am 22. Juni will sich der Vorstand um VW-Chef Müller vor den Aktionären erklären.

(Foto: picture alliance / dpa)

Weil viele Fragen in der Abgas-Affäre offen sind, verschiebt VW Anfang Februar seine Hauptversammlung - vor allem die finanziellen Risiken in den USA sind zu unübersichtlich. Inzwischen liegen die Antworten anscheinend vor - ein neuer Termin steht.

Volkswagen hat einen neuen Termin für die erste Hauptversammlung nach Ausbruch der Abgas-Affäre festgelegt. Der Konzern lädt die Aktionäre für den 22. Juni nach Hannover ein. Falls das Treffen - wie erwartet - turbulent ablaufen sollte, ist angeblich auch der 23. Juni dafür eingeplant. Zusätzlich gibt es auch einen neuen Termin für die Bekanntgabe der Jahreszahlen. Die Pressekonferenz findet laut VW am 28. April in Wolfsburg statt.

VW hatte die Bekanntgabe der Jahreszahlen und im Zuge dessen auch die Hauptversammlung wegen zu vieler offener Fragen in der Abgas-Affäre Anfang Februar verschoben. Hintergrund waren vor allem finanzielle Risiken, die dem Konzern in den USA drohen. In den Vereinigten Staaten gibt es - anders als hierzulande - keinen genehmigten Plan für einen Rückruf oder Rückkauf der manipulierten Wagen.

Die Hauptversammlung birgt für den VW-Vorstand gleich mehrfach Sprengstoff: Zum ersten Mal seit dem Beginn der Abgas-Affäre im vorigen September werden sich Aktionärsschützer mit dem Konzern auf großer öffentlicher Bühne auseinandersetzen. Der Aufsichtsrat muss Rechenschaft ablegen über Lehren aus der Krise - und sein neuer Chef Hans Dieter Pötsch, bisher per Gericht bestellt, soll regulär gewählt werden. Auch die Entlastung des Vorstands steht an.

Entscheidung über Dividende fällt

Über die Schuldfrage im Abgas-Skandal will VW schon Ende April informieren. Die Ermittler der Kanzlei Jones Day legen dann einen Zwischenbericht über die beteiligten Ebenen und Wege vor. Dies wird ebenfalls noch ein Thema der Hauptversammlung sein.

Deutschlands größter Konzern hat Stammaktien, an denen Stimmrechte und damit die Macht hängen. Davon entfallen gut 50 Prozent auf die Muttergesellschaft Porsche SE. In dieser Holding steuern die Familien Porsche und Piëch ihre Beteiligung an Volkswagen. Zudem hält das Land Niedersachsen mit 20 Prozent der Stämme eine Blockadeposition. Das Scheichtum Katar besitzt 17 Prozent.

Außerdem gibt es stimmrechtslose Vorzugsaktien, die bei der Dividende bevorzugt werden. Diese Papiere haben seit dem Ausbruch der Krise Ende September teils 40 Prozent verloren, aktuell sind es rund 30 Prozent. Auch über die Dividende, die angesichts der Milliardenkosten für die Affäre leiden dürfte, soll die Hauptversammlung abstimmen. Vor einem Jahr hatten die Aktionäre 4,80 Euro je Stammaktie und 4,86 je stimmrechtsloser Vorzugsaktie beschlossen.

Quelle: ntv.de

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