Wirtschaft

Auch Bosch muss zahlen VW schafft weitere US-Zivilklagen vom Tisch

1a62d6a4fb77b8b375121ca8630534ce.jpg

(Foto: dpa)

Mit der neuesten Einigung summieren sich die Kosten für VW in Nordamerika für den Dieselbetrug auf stolze 24 Milliarden Dollar. Das jüngste Paket entschädigt die Besitzer von Drei-Liter-Autos.

Volkswagen hat eine weitere Hürde genommen, um die seit anderthalb Jahren dauernde Dieselaffäre aufzuarbeiten. Der für Hunderte US-Zivilklagen zuständige Richter Charles Breyer kündigte seine endgültige Zustimmung zu einem Entschädigungspaket für rund 80.000 Dieselwagen mit illegaler Abgastechnik an. "Das Gericht hält den Vergleich für fair, angemessen und vernünftig", sagte Breyer bei einer Anhörung in San Francisco.

VW Vorzüge
VW Vorzüge 118,80

Die Genehmigung, die noch in schriftlicher Form finalisiert werden muss, umfasst auch einen Kompromiss des deutschen Zulieferers Bosch mit US-Klägern. Die Firma wird beschuldigt, VW mit Software zur Abgas-Manipulation versorgt zu haben. Bosch hat eine Zahlung von 327,5 Millionen US-Dollar zur Beilegung des US-Rechtsstreits akzeptiert. VW nimmt im Rahmen der Einigung weitere mehr als 1,2 Milliarden Dollar (1,1 Mrd. Euro) für Rückkäufe, Umrüstungen und Entschädigungen bei Dieselwagen mit Drei-Liter-Motoren in die Hand.

Damit liegen die zivilrechtlichen Zahlungen von Volkswagen in den USA im Zusammenhang mit der Dieselaffäre mittlerweile bei rund 17,4 Milliarden Dollar, so Staatsanwalt Joshua Van vom Justizministerium. Insgesamt hat Europas größter Autobauer in den USA bislang sogar 24 Milliarden Dollar berappen müssen. Bei etwa 480 000 kleineren Wagen hatte VW sich mit US-Klägern bereits auf einen Milliarden-Kompromiss verständigt.

VW hatte im Herbst 2015 zugegeben, bei insgesamt elf Millionen Dieselfahrzeugen weltweit die Abgaswerte manipuliert zu haben. Im März bekannte sich der Wolfsburger Konzern vor dem Bundesgericht in Detroit der Verschwörung zum Zweck des Betruges der USA und des Überweisungsbetruges sowie der Verletzung von Umweltgesetzen, der Behinderung der Justiz und des Importverstößen für schuldig.

Mittlerweile hat der Dax-Konzern weltweit 4,7 Millionen vom Abgasskandal betroffene Dieselfahrzeuge umgerüstet. Damit sind knapp die Hälfte der rund 11 Millionen betroffenen Dieselautos umgebaut. Bis Herbst soll dies auch für die restlichen Fahrzeuge abgeschlossen sein.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen