Wirtschaft

Börsenkandidat des Jahres VW Trucks rechnet mit Milliardenerlös

"Dürfte gern ein bisschen mehr sein": Andreas Renschler.

"Dürfte gern ein bisschen mehr sein": Andreas Renschler.

(Foto: picture alliance / dpa)

Wird es der größte Börsengang des kommenden Jahres? In Wolfsburg laufen die Vorbereitungen für die anstehende Parkettpremiere der VW-Nutzfahrzeugsparte auf Hochtouren. Der neue Name steht bereits fest.

Ein Börsengang der Lkw-Sparte von Volkswagen soll mehr als sechs Milliarden Euro einbringen. Auf die Frage, ob er tatsächlich mit einer Summe in dieser Höhe rechne, sagte VW-Truck-Vorstand Andreas Renschler dem "Manager Magazin": "Das dürfte gern ein bisschen mehr sein."

Geplant sei der Börsengang derzeit für den Sommer 2019, rund 25 Prozent der Anteile sollen angeboten werden. Renschler erklärte weiter, der genaue Zeitpunkt eines Börsengangs hänge genau wie die Höhe der gegebenenfalls zum Verkauf angebotenen Anteile auch von der Stimmung am Finanzmarkt ab.

Nach der RWE-Abspaltung Innogy 2016 und der Siemens-Medizintechnik Healthineers im Frühjahr 2018 wäre die Fahrt der VW-Sparte in den Aktienhandel der dritte milliardenschwere Börsengang in Deutschland innerhalb weniger Jahre. Zuletzt hatte es der Rocket-Internet-Ableger Home24 aus Berlin erfolgreich an die Börse geschafft. Hier lag das Volumen allerdings deutlich unterhalb der Milliardenschwelle.

Derzeit hält der Mutterkonzern Volkswagen an seiner Lkw- und Bus-Sparte mit Marken wie Scania, MAN und Volkswagen noch 100 Prozent der Anteile. In dem Nutzfahrzeugbereich sind rund 81.000 Menschen beschäftigt. Der Umsatz lag 2017 bei knapp 24 Milliarden Euro.

Volkswagen hat die Lkw-Sparte im Juni in eine eigenständige Aktiengesellschaft umgewandelt und damit kapitalmarktfähig gemacht. Für Herbst sei dann die zweite Wandlung in eine Aktiengesellschaft europäischen Rechts (SE) geplant, erklärte Renschler nun.

Aus "VW Bus & Trucks" wird "Traton"

Ein Börsengang sei auch dazu gedacht, die weitere Expansion der Sparte zu erleichtern, fügte er hinzu. Die Einnahmen aus einem Aktienverkauf flössen zwar zunächst an den Eigentümer Volkswagen. Aber der Konzern könne die Eigenkapitalstruktur der Tochter schon vor einem Verkauf von Anteilen stärken.

Als weitere Vorbereitungen auf die künftige Selbstständigkeit kündigte Volkswagen Bus & Trucks die Umbenennung in "Traton Group" an. Der neue Name soll die Unabhängigkeit von dem Wolfsburger Mutterkonzern unterstreichen.

"Für die Gruppe ist der neue Markenauftritt ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu größerer Unabhängigkeit und zur Kapitalmarktfähigkeit", teilte ein Sprecher mit. Die offizielle Namensänderung werde voraussichtlich im dritten Quartal umgesetzt.

"TRA" steht für Transport, Transformation oder Tradition, "TON" für Tonnage oder "immer ON sein". Die traditionsreichen Marken MAN, Scania, Volkswagen Caminhoes e Onibus und Rio sollen unter der Dachmarke der Traton Group ihre eigenen Identitäten behalten.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ

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