Wirtschaft

Streit mit Betriebsrat VW-Eigner unterstützen Diess

Streitbar: Herbert Diess.

Streitbar: Herbert Diess.

(Foto: imago/regios24)

Markenchef Diess treibt den Umbau der Kernmarke VW voran und eckt dabei beim mächtigen Betriebsrat an. Nun erfährt er Hilfe seitens der Familien Porsche und Piëch. Auch der unter Druck stehende Audi-Chef Stadler ist für sie wichtig.

Die Familien Porsche und Piëch wollen VW-Markenchef Herbert Diess im Streit über den Umbau der Kernmarke Volkswagen den Rücken stärken. "Diess macht eine exzellente Arbeit", sagte VW-Aufsichtsratsmitglied Wolfgang Porsche auf der Vorabendveranstaltung des Wolfsburger Konzerns in Genf. "Ich bin sicher, dass Herr Diess mehr Gespür dafür bekommt, wie die Dinge mit den Arbeitnehmern umzusetzen sind." Arbeitnehmer und Vorstand bräuchten in Europas größtem Autokonzern ein gutes Verhältnis. "Aber es muss der Vorstand führen und nicht der Betriebsrat", sagte Porsche. "Es muss ein bisschen mehr im Gleichgewicht sein."

Aufgabe der Eignerfamilien, die über ihre Holding Porsche SE rund 52 Prozent an Volkswagen halten, sei es, den Vorstand zu stärken. Diess hatte im vergangenen Jahr nach einem monatelangen zähen Ringen mit dem Betriebsrat einen sogenannten Zukunftspakt ausgehandelt, mit dem die Marke VW ihre chronisch niedrige operative Rendite bis 2020 auf vier Prozent verdoppeln soll.

Der Pakt sieht einen massiven Stellenabbau vor, der sozialverträglich über Fluktuation und Altersteilzeit abgewickelt werden soll. Vor kurzem gab es erneut harten Streit, weil der Betriebsrat Diess vorwarf, sich nicht an die Vereinbarung zu halten.

Plädoyer für Stadler

Unter den Markenchefs gilt auch der Audi-Vorstandsvorsitzende Rupert Stadler als angeschlagen wegen der einflussreichen Rolle der Premiumtochter bei der Entwicklung der manipulierten Dieselmotoren. Wie Diess sei auch Stadler ein ganz wichtiger Mensch für den VW-Konzern, sagte Porsche. Die Untersuchung der jüngsten Vorwürfe gegen ihn lasse Stadler unbeschadet.

Ein inzwischen gekündigter Audi-Ingenieur hatte vor dem Arbeitsgericht Stadler vorgeworfen, schon 2012 und nicht erst wie vom Audi-Chef selbst angegeben Ende 2015 über die Motorenmanipulation Bescheid gewusst zu haben.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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