Wirtschaft

Müller weist Vorwürfe zurück VW-Chef sucht eigenen Nachfolger

VW-Chef Matthias Müller hat noch einen Vertrag bis 2020.

VW-Chef Matthias Müller hat noch einen Vertrag bis 2020.

(Foto: AP)

Wegen des Verdachts, Aktionäre nicht rechtzeitig über die Abgasaffäre informiert zu haben, wird gegen Matthias Müller ermittelt. Der VW-Chef weist diesen Verdacht zurück. Unterdessen bereitet er die eigene Nachfolge vor.

VW-Konzernchef Matthias Müller bereitet bereits seine eigene Nachfolge vor, auch wenn die nach derzeitiger Planung erst in drei Jahren ansteht. Volkswagen stelle schon jetzt die Weichen für die Zeit nach seinem Rückzug als Vorstandschef, sagte Müller in einem Interview mit dem "Handelsblatt. "Ich spreche schon jetzt mit dem Aufsichtsrat darüber, wer mein Nachfolger werden könnte."

Solch ein Nachfolgeprozess müsse rechtzeitig eingeleitet werden, sagte der Vorstandschef weiter. Unter Druck steht das Unternehmen dabei nicht: Müller hat noch einen Vertrag bis Mitte 2020.

Der amtierende Vorstandsvorsitzende nannte keine potenziellen Kandidaten, allerdings grenzte er den Kreis für die Suche ein. "Es wäre schon wichtig und ein Signal für das Unternehmen, wenn mein Nachfolger aus den eigenen Reihen kommt", sagte er.

Den Verdacht, er persönlich sei für Marktmanipulationen an der Börse im Zusammenhang mit der Dieselaffäre verantwortlich, wies Müller zurück. "Wir sind überzeugt, dass wir alle kapitalmarktrechtlichen Publizitätspflichten ordnungsgemäß und verantwortungsvoll erfüllt haben", sagte Müller dem "Handelsblatt". "Ich habe mir persönlich nichts vorzuwerfen." Er werde alles dafür tun, den Sachverhalt schnell und transparent aufzuklären.

"Unsicherheit für alle hier im Unternehmen"

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt gegen Müller und zwei weitere Vorstände der Porsche SE, der börsennotierten Holding der Familien Porsche und Piëch. Die beiden Familienstämme haben darin ihre Beteiligung am Volkswagen-Konzern gebündelt. Nach dem Bekanntwerden der Dieselaffäre war der Aktienkurs der Porsche SE und auch der Volkswagen AG abgestürzt. In einer Doppelfunktion ist Müller auch Vorstandsmitglied der Familienholding. Die Staatsanwälte prüfen, ob der Porsche-Vorstand die Aktionäre zu spät über die Affäre informiert hat. Die Porsche SE hatte die Vorwürfe bereits am Mittwoch bei Bekanntwerden zurückgewiesen.

Müller wünschte sich ein schnelles Ende der Ermittlungen. "Da entsteht immer aufs Neue ein Stück Unsicherheit für alle hier im Unternehmen", sagte er. Volkswagen dürfe sich davon bei seinen eigentlichen Aufgaben nicht ablenken lassen.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa/AFP

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