Wirtschaft

"Das haben Sie nicht verdient" VW-Chef nimmt Mitarbeiter in Schutz

Betriebsversammlung in Wolfsburg: VW-Chef Matthias Müller spricht.

Betriebsversammlung in Wolfsburg: VW-Chef Matthias Müller spricht.

(Foto: dpa)

Krisenmanagement im eigenen Haus: Bei der Betriebsversammlung in Wolfsburg richtet VW-Chef Müller das Wort an die VW-Mitarbeiter. Vor Ort lauschen 20.000 Beschäftigte, was der Mann an der Spitze zum Abgas-Skandal zu sagen hat.

VW-Chef Matthias Müller hat die Arbeit der Beschäftigten von Europas größtem Autobauer gegen kritische Berichte zur Rolle des Konzerns im Abgas-Skandal verteidigt.

Manche Medien würden einseitig berichten, andere die Nachrichten zuspitzen, "das haben Sie, haben diese 600.000 Menschen im Konzern aber nicht verdient", sagte Müller bei einer Betriebsversammlung im Stammwerk Wolfsburg vor rund 20.000 Beschäftigten.

Mit Blick auf Berichte in den vergangenen Tagen und Wochen verteidigte Müller auch den Verlauf der internen Ermittlungen zu den Ursachen und Verantwortlichen der weltweiten Abgas-Affäre: "Falls Sie in den letzten Tagen gelesen, gesehen oder gehört haben, dass etwas verschleppt oder vertuscht worden ist, kann ich mit bestem Gewissen sagen: Nein, das ist nicht der Fall."

Zuletzt waren Vorwürfe aufgekommen, dass Volkswagen die interne Aufarbeitung nicht schnell genug vorantreibe. Beschwerden gab es in dieser Hinsicht vor allem aus den USA. Dort gehen neben der US-Regierung auch mehrere Behörden auf Ebene der Bundesstaaten gegen den deutschen Autobauer vor. Dem Dax-Konzern drohen für die vorsätzliche Täuschung bei den Schadstoffwerten Strafen in Milliardenhöhe.

Die Zukunft von Volkswagen

VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh warnte in diesem Zusammenhang davor, dass "Strafzahlung in bislang einmaliger Höhe" die "Zukunftsfähigkeit von Volkswagen" nachhaltig gefährden könnten. Bei seiner Ansprache zur Betriebsversammlung stellte er "dramatische soziale Folgen" für den Fall in Aussicht, sollte der Konzern in den Verhandlungen mit den US-Behörden keine tragbare Einigung erreichen. VW hoffe darauf, so Osterloh weiter, dass die US-Behörden auch diese soziale und beschäftigungspolitische Dimension letztlich im Blick haben".

Unabhängig davon wurde bekannt, dass die Behörden in Deutschland den Kreis der Beschuldigten massiv deutlich ausgeweitet haben. Die Zahl habe sich von 6 auf 17 erhöht, bestätigte Oberstaatsanwalt Klaus Ziehe entsprechende Medienberichte.

Quelle: ntv.de

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