Wirtschaft

"Werden Arbeitsplätze abbauen" VW-Chef Diess kündigt Einschnitte an

Klärendes Gespräch mit Osterloh: Ein Teil der Belegschaft wird bald wohl nicht mehr gebraucht.

Klärendes Gespräch mit Osterloh: Ein Teil der Belegschaft wird bald wohl nicht mehr gebraucht.

(Foto: picture alliance / Uwe Zucchi/dp)

Die Wolfsburger E-Offensive wird gravierende Folgen haben: Mit Blick auf die anstehenden Veränderungen im Autobau spricht sich Konzernchef Diess für eine "offene Debatte" aus. Es müsse allen klar sein, sagt er, dass Volkswagen ein umfangreicher Stellenabbau bevorsteht.

Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess hat vor den Folgen des Wandels zur Elektromobilität auf die Beschäftigten gewarnt. "Wir werden Arbeitsplätze abbauen. Und es wird schwer, das nur mit Fluktuation und Altersteilzeit zu schaffen", sagte der Manager bei der Vorstellung der Konzernbilanz. Betriebsbedingte Kündigungen schloss Diess dabei allerdings aus. Der Strukturwandel könne nur gemeinsam mit den Arbeitnehmern gemeistert werden, betonte er.

Diess forderte eine "offene Debatte" über die Folgen der Elektromobilität. "Denn zur Wahrheit gehört: Ein E-Auto lässt sich mit etwa 30 Prozent weniger Aufwand herstellen als ein Verbrenner", sagte der Manager. Erst am Morgen hatte er im Rahmen der großen Jahrespressekonferenz eine umfangreiche "E-Offensive" vorgestellt: Im Gegensatz zu anderen Autoherstellern setzt der Wolfsburger Dax-Konzern alles auf die Karte E-Mobilität und will in den nächsten zehn Jahren knapp 70 neue E-Modelle auf die Straßen bringen.

Klärendes Gespräch mit Osterloh

In den vergangenen Tagen hatte VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh angesichts von Berichten über zusätzliche Milliardeneinsparungen und Stellenstreichungen die Führungsriege um Diess ungewöhnlich scharf kritisiert. "Es kann nicht sein, dass hier Milliarden versenkt werden und das bleibt ohne Folgen", hatte Osterloh der Braunschweiger Zeitung mit Blick auf die WLTP-Probleme bei VW gesagt. Zu Wochenbeginn habe es ein "konstruktives Gespräch" mit Osterloh gegeben, erklärte Diess dazu. Es müsse allen klar sein, dass es um Jobabbau und nicht um Jobaufbau gehe.

Damit droht der Konflikt zwischen Osterloh und Diess wieder hochzukochen. Die beiden hatten sich vor gut zwei Jahren nach harten Verhandlungen auf den sogenannten Zukunftspakt geeinigt, mit dem in Deutschland bis 2020 netto bis zu 14.000 Stellen sozialverträglich wegfallen sollen. Bis 2025 gibt es eine Beschäftigungsgarantie, die betriebsbedingte Kündigungen ausschließt. Volkswagen beschäftigt weltweit gut 655.000 Mitarbeiter, in Deutschland sind es mehr als 290.000 Beschäftigte.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ

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