Wirtschaft

Ermittlungen gegen Winterkorn VW-Aktie rutscht unter 100-Euro-Marke

In der Vorwoche war die Aktie nach dem Manipulationsskandal zeitweise um gut 41 Prozent eingeknickt.

In der Vorwoche war die Aktie nach dem Manipulationsskandal zeitweise um gut 41 Prozent eingeknickt.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Neue Negativnachrichten vermiesen den Anlegern bei Volkswagen die Stimmung: Nach einem schwachen Start versetzt die Meldung über Ermittlungen gegen Ex-Chef Winterkorn der Aktie einen weiteren Schlag - das Papier stürzt um mehr als sieben Prozent ab.

Die Talfahrt der VW-Aktie geht weiter: Im Zuge des Abgas-Skandals geht es von Beginn des Handels an steil nach unten. Am Nachmittag vergrößern sich die Verluste auf mehr als sieben Prozent, nachdem bekannt wurde, dass die Staatsanwaltschaft Braunschweig ein Ermittlungsverfahren gegen den zurückgetretenen Volkswagen-Chef Martin Winterkorn eröffnet hat. Es geht um den Vorwurf des Betrugs. Das VW-Papier unterschreitet in der Folge nach vergangener Woche erneut die 100-Euro-Marke und liegt am frühen Nachmittag bei 99 Euro.

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In der Vorwoche war sie nach dem Manipulationsskandal zeitweise um gut 41 Prozent eingeknickt, bevor sie etwas gegensteuern konnte. "Das Sentiment für die Aktie ist einfach kaputt und Matthias Müller als CEO wird von Investoren auch eher negativ aufgenommen", sagt ein Händler mit Blick auf eine Umfrage einer Nachrichtenagentur unter Portfolioverwaltern.

Einstieg weiterhin riskant?

Börsianer halten einen Einstieg angesichts der weiter negativen Nachrichtenlage trotz des optisch günstigen Niveaus immer noch für riskant. Sie verwiesen außerdem auf Medienberichte vom Wochenende, wonach VW schon vor Jahren Kenntnis vom Einsatz rechtswidriger Software bei Abgasuntersuchungen gehabt habe. Im VW-Sog trudelten auch die Papiere der anderen Autofirmen nach unten.

Vor der Meldung über die Ermittlungen gegen den Ex-VW-Chef Winterkorn hatte es am Morgen bereits weitere Hiobs-Botschaften gegeben: Konzernkreisen zufolge sind drei weitere Vorstände beurlaubt worden. Die Entwicklungschefs der Marken Audi, VW Pkw und Porsche, Ulrich Hackenberg, Heinz-Jacob Neußer und Wolfgang Hatz, seien von ihren Aufgaben entbunden worden, sagten mehrere Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Bereits vergangene Woche war über den bevorstehenden Abgang der Manager spekuliert worden.

Am vergangenen Mittwoch war Konzernchef Martin Winterkorn zurückgetreten. Er hatte damit die politische Verantwortung für den Skandal übernommen, der den Ruf des weltweit größten Autobauers ramponiert hat. Als seinen Nachfolger bestimmte der Aufsichtsrat den bisherigen Porsche-Chef Matthias Müller. Er soll die Aufklärung vorantreiben und verlorenes Vertrauen für Volkswagen zurückgewinnen.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ/dpa

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