Wirtschaft

100-Euro-Marke hält noch VW-Aktie rutscht nach neuen Vorwürfen ab

Nach dem Skandal war die VW-Aktie Anfang Oktober bis auf 92,36 Euro abgerutscht.

Nach dem Skandal war die VW-Aktie Anfang Oktober bis auf 92,36 Euro abgerutscht.

(Foto: imago/CHROMORANGE)

Erneut Prügel einstecken muss die Aktie des Autobauers Volkswagen - neue Vorwürfe staatlicher Stellen in den USA weiten den Abgas-Skandal aus. Der mögliche Schaden werde für Anleger unkalkulierbar, mahnen Händler. Dennoch bleibt ein Absturz aus.

Im Skandal um manipulierte Abgaswerte stürzte die VW-Aktie nach neuen Vorwürfen aus den USA ins Minus. Die stimmrechtslosen Vorzugspapiere der Wolfsburger verloren zum Börsenstart mehr als vier Prozent und waren damit der größte Verlierer im Leitindex Dax. Am Schluss fällt das Minus etwas geringer aus: Die Aktie schloss 1,5 Prozent schwächer im hinteren Dax-Feld.

VW Vorzüge
VW Vorzüge 120,10

Am Abend des Vortages, als die deutsche Börse schon geschlossen war, hatte die US-Umweltbehörde EPA Europas größtem Autobauer vorgeworfen, auch bei Dieselmotoren mit 3,0 Litern Hubraum eine Manipulations-Software eingesetzt zu haben. Die Wolfsburger hielten dagegen, man habe kein Programm installiert, "um die Abgaswerte in unzulässiger Weise zu verändern".

An der Börse sorgt das für erneute Verunsicherung, zumal damit auch weitere Motoren-Baureihen betroffen sein könnten. "Damit würde die Berechnung des möglichen Schadens für VW-Aktionäre unkalkulierbar", so ein Händler. Da die nun in den Fokus geratenen Motoren auch im Porsche Cayenne verbaut wurden, steht auch die Porsche-Aktie unter Druck und verliert fast drei Prozent.

Aktie hält sich über der 100-Euro-Marke

Mit Blick auf den Chart befindet sich die VW-Aktie jedoch tendenziell auf Erholungskurs - neue Tiefstände wie nach Bekanntwerden des Abgas-Skandals Ende September scheinen erstmal nicht anzustehen. Die VW-Aktie schloss bei 111 Euro. Nach dem Skandal war sie Anfang Oktober bis auf 92,36 Euro abgerutscht.

Die französische Großbank Societe Generale sieht die VW-Aktie auch nach den neuen Vorwürfen in einem Jahr bei 110 Euro. Die Einstufung belässt die Bank auf "Hold". Dennoch: Die straf- und zivilrechtlichen Risiken nähmen zu, schrieb Analyst Stephen Reitman. Weitaus pessimistischer ist man bei der DZ-Bank. Hier hat man die Einstufung für das Papier auf "Verkaufen" mit einem fairen Wert von 78 Euro belassen. Die Nachrichten dürften die Anlegerstimmung erneut belasten, auch wenn es zunächst an harten Fakten fehle, schrieb Analyst Michael Punzet in einer ersten Einschätzung.

Quelle: ntv.de, kst/dpa/DJ

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