Wirtschaft

Italiens Großbank unter Druck Unicredit erwägt den Zusammenschluss

Milliardenschwere Geldhäuser vor dem Zusammenschluss? Unicredit-Chef Jean-Pierre Mustier kennt die Kollegen von der Societe Generale gut.

Milliardenschwere Geldhäuser vor dem Zusammenschluss? Unicredit-Chef Jean-Pierre Mustier kennt die Kollegen von der Societe Generale gut.

(Foto: dpa)

Bewegung in der europäischen Bankenlandschaft: Unter dem Druck der politischen Turbulenzen in Rom denkt ein Schwergewicht der italienischen Wirtschaft einem Zeitungsbericht zufolge über eine Fusion mit den Franzosen nach.

Italiens größte Bank Unicredit spielt einem Zeitungsbericht zufolge eine Fusion mit dem französischen Konkurrenten Societe Generale durch. Unicredit-Chef Jean-Pierre Mustier beschäftige sich seit mehreren Monaten mit der Idee, berichtete die "Financial Times".

Obwohl es keine formale Anfrage gebe, heißt es, seien auch einige Manager bei SocGen mit der Möglichkeit eines solchen Zusammenschlusses befasst. Die Pläne seien aber noch in einer frühen Phase. Eine transnationale Fusion der beiden Großbanken dürfte die Wettbewerbslandschaft in der europäischen Bankenlandschaft erheblich verändern.

Unplausibel ist eine solche Nothochzeit nicht: Unicredit-Chef Mustier ist Franzose und kennt den Rivalen gut, weil er früher das Investmentbanking der SocGen geleitet hat. Die französische Großbank teilte mit, es gebe auf Vorstandsebene keine Diskussionen über eine Fusion mit Unicredit.

Turbulenzen in Italien

SocGen-Chef Frederic Oudea hatte erst im vergangenen November erklärt, grenzüberschreitende Deals in der europäischen Branche seien in den nächsten Quartalen unwahrscheinlich. Die Italiener wollten sich nicht konkret äußern. Der aktuelle Restrukturierungsplan beinhalte keine Zusammenschlüsse, hieß es lediglich.

Italienische Banken waren zuletzt an der Börse erheblich unter Druck geraten. Auslöser der jüngsten Kursverluste sind die Turbulenzen im Zusammenhang mit der schwierigen Regierungsbildung einer Koalition aus populistischer 5-Sterne-Bewegung und rechtsextremer Lega. Die Pläne der beiden Parteien hatten unter Anlegern angesichts der horrenden Staatsverschuldung des Landes große Unsicherheit ausgelöst.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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