Wirtschaft

Air Berliner halten den Atem an Ufo schließt Personal-Deal mit Eurowings

Die Lufthansa-Tochter hat es auf Flieger und Personal der insolventen Fluglinie Air Berlin abgesehen.

Die Lufthansa-Tochter hat es auf Flieger und Personal der insolventen Fluglinie Air Berlin abgesehen.

(Foto: picture alliance / Alexander Hei)

Für die Beschäftigten von Air Berlin ist es eine harte Geduldsprobe. Sie werden ihre Arbeitsplätze verlieren oder zu schlechteren Konditionen zur Konkurrenz der Pleite-Airline wechseln müssen. Die Gewerkschaften kämpfen um jeden Job - und jeden Euro.

Eurowings bereitet sich intensiv auf die Personalübernahmen von der insolventen Fluglinie Air Berlin vor. Die Lufthansa-Tochter und die Flugbegleitergewerkschaft Ufo haben sich dafür grundsätzlich auf einen "Tarifvertrag Zukunft" geeinigt. Er soll die Bedingungen für schnelle Neueinstellungen festlegen.

Es gebe eine faire Vergütung und die Berufserfahrung der Wechsler werde angemessen berücksichtigt, erklärten Fluggesellschaft und Gewerkschaft übereinstimmend. Details sollen in kommende Woche bekanntgegeben werden. Die Gewerkschaft Verdi nimmt zu dem Zeitpunkt ihre Gespräche erst auf.

Eurowings will bis zu 90 der mehr als 140 Jets des insolventen Konkurrenten übernehmen und hofft auf einen Zuschlag bei dem am kommenden Freitag endenden Bieter-Wettstreit. Parallel wird seit Wochen intensiv um neues Personal geworben. Erfahrene Air-Berlin-Flugbegleiter sind willkommen, sie gelten in der Branche als hochqualifiziert.

Air-Berlin-Personal gilt als hochqualifiziert.

Air-Berlin-Personal gilt als hochqualifiziert.

(Foto: picture alliance / Caroline Seid)

"Durch die gemeinsam vereinbarte Anerkennung von Vorerfahrungen bei Flugbegleitern können wir allen Bewerbern bei Eurowings faire und wettbewerbsfähige Vergütungsbedingungen anbieten. Gleichzeitig gibt es keine Nachteile für das Bestandspersonal", erklärte Eurowings-Personal-Geschäftsführer Jörg Beißel, ohne Genaueres zu verraten.

Ufo-Mitglieder stimmen ab

Ufo und die bei Air Berlin starke Gewerkschaft Verdi gehen bei den Personalverhandlungen getrennte Wege: Verdi fordert bislang kollektive Besitzstandsregelungen für das Personal, wenn das Unternehmen oder Teile davon den Besitzer wechseln. Dies sei wegen der Kürze der Zeit aber nicht das wahrscheinlichste Szenario, konterte Ufo-Tarifvorstand Nicoley Baublies. Mit dem Tarifvertrag Zukunft könne man Bewerbern, die bei Eurowings anfangen möchten, eine gute Lösung anbieten.

Die Ufo hat nach eigenen Angaben sämtliche offene Tariffragen bei den Eurowings-Teilgesellschaften Eurowings und Germanwings gelöst. Sie sollen von der Gewerkschaft noch in diesem Monat den eigenen Mitgliedern zur Urabstimmung vorgelegt werden. Nach Angaben beider Seiten gibt es Einigungen zu Entgelten, Gewinnbeteiligung und einer allein vom Arbeitgeber zu zahlenden Altersversorgung.

Ufo verhandelt nur für einen Teil der rund 1400 Flugbegleiter. Mit der ebenfalls in den Betrieben vertretenen Verdi will Eurowings einen möglichst inhaltsgleichen Tarifvertrag erreichen.

Quelle: ntv.de, ddi/dpa

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