Wirtschaft

Bieterstreit als Kurstreibstoff Übernahmespekulationen treiben Stada

Am vergangenen Freitag gehen Stada-Titel noch bei unter 50 Euro aus dem Handel. Ein Wochenende und ein Kaufangebot später liegt der Kurs deutlich höher. Und er könnte noch weiter steigen.

Zum Start in die neue Handelswoche haben die Aktien von Stada mit einem Kursfeuerwerk aufgewartet. Die Titel zogen in der Spitze rund 15 Prozent an. Sie waren damit mit Abstand größer Gewinner im Nebenwerteindex MDax, der nur leicht zulegen kann. Marktexperten vermuteten, dass der Kurs noch weiter zulegen könnte, denn es deutet sich ein Bieterwettstreit an.

Der Generikahersteller hatte zwei rechtlich unverbindlichen Interessenbekundungen in Bezug auf den Erwerb von bis zu 100 Prozent der Aktien der Gesellschaft erhalten. Eine Offerte habe die Private-Equity-Gesellschaft Cinven abgegeben, teilte das Bad Vilbeler Unternehmen mit. Der indikative Angebotspreis liege bei 56,00 Euro pro Stada-Aktie - oder rund 3,6 Milliarden Euro. Aktuell liegt der Kurs um 56,60 Euro.

Der MDax-Konzern reagierte mit der Mitteilung auf Marktgerüchte. So hatte die "Financial Times" zuvor über eine Offerte von Cinven berichtet.

"Stada prüft im besten Unternehmensinteresse ihre Handlungsoptionen", hieß es weiter. "Es ist derzeit noch nicht abzusehen, ob es ein Übernahmeangebot seitens Cinven oder des anderen potenziellen Bieters geben wird." Das Unternehmen werde den Kapitalmarkt und die Öffentlichkeit über den Fortgang entsprechend den rechtlichen Anforderungen informieren.

Vielleicht nur viel Lärm um Nichts?

Milliardenangebot für Stada.

Milliardenangebot für Stada.

(Foto: dpa)

Aus dem Handel hieß es: "Die latenten Übernahmegerüchte haben sich endlich mal wieder materialisiert." Ein Händler rechnet damit, dass die im Raum stehenden 56,00 Euro noch klettern wird: "Das sind gerade mal 10 Prozent Prämie auf den Freitagskurs, und die Wiederbelebung der Fantasie könnte auch für höhere Kurse sorgen." Schließlich gebe es noch einen zweiten Interessenten, so dass die Aussicht auf ein Bietergefecht vorhanden sei. "Cinven hat den Preis wahrscheinlich nur taktisch als Einstiegspreis genannt, um den anderen zu zeigen, wie hoch die Latte hängt", so der Händler weiter.

Ein weiterer Marktteilnehmer hält Preise in der 60-Euro-Spanne für realistisch: "Schließlich hat Großaktionär Guy Wyser-Pratte letztes Jahr gesagt, dass er den Wert von Stada im Bereich um 60 bis 65 Euro ansiedelt." Und die Gerüchteküche habe vor rund einem Jahr CVC als möglichen Bieter für 60 Euro ausgemacht. "Daher wird die Verkaufsbereitschaft des Marktes unter diesen Marken gleich Null sein", so der Händler weiter.

Das Wichtigste sei, aus den Kursen die Wahrscheinlichkeit abzulesen, die der Markt einer Stada-Übernahme zubillige: "Man darf nicht vergessen, dass es noch kein Gebot gibt und wir hier nur über eine Preis-Indikation reden", warnte der Händler.

Quelle: ntv.de, bad/DJ

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