Wirtschaft

Gütliche Einigung in Peking? USA und China beenden Handelsgespräche

Das ist der Mann, der für Trump die Verhandlungen mit den Chinesen führt: Jeffrey D. Gerrish in Peking.

Das ist der Mann, der für Trump die Verhandlungen mit den Chinesen führt: Jeffrey D. Gerrish in Peking.

(Foto: picture alliance/dpa)

Hoffnungsschimmer in der chinesischen Hauptstadt. Nach drei Tagen intensiver Verhandlungen kommen die Delegationen der USA und China offenbar zu einem Ergebnis. Details eines möglichen Deals sollen in Kürze vorgestellt werden.

Einer der größten Belastungsfaktoren der Weltwirtschaft könnte sich auf einen Schlag in Luft auflösen: Verhandlungsführer aus China und den USA haben ihre jüngste Gesprächsrunde über eine Lösung des Handelsstreits in Peking beendet. Konkrete Einzelheiten über den Verlauf wurden zunächst nicht bekannt.

Details einer möglichen Vereinbarung sollen "in Kürze" präsentiert werden, teilte das chinesische Außenministerium mit. "Wenn es gute Ergebnisse gibt, wäre es nicht nur gut für China und die USA. Es wären auch gute Nachrichten für die Weltwirtschaft", sagte der chinesische Außenamtssprecher Lu Kang vor Journalisten. Nähere Angaben zum Zeitplan gab es vorerst nicht.

Vertreter der US-Seite äußerten sich vorsichtig zuversichtlich. Die Gespräche seien gut verlaufen, sagte Agrar-Staatssekretär Ted McKinney. Leiter der US-Delegation ist der Handelsexperte Jeffrey D. Gerrish, der sich zunächst nicht zu einem möglichen Deal äußern wollte.

An den Märkten werden die Ergebnisse einer erhofften Einigung mit Spannung erwartet. Der Konflikt zwischen den beiden weltgrößten Wirtschaftsmächten gilt als gravierendes Konjunkturrisiko. Im Fall einer Eskalation könnte der Streit zwischen Trump und den Chinesen die Weltwirtschaft, so die Befürchtung, in eine neue Krise reißen. Entsprechend groß sind die Erwartungen, die Beobachter mit der Pekinger Gesprächsrunde verbinden. Eine Verschärfung des Handelsstreits könnte exportorientierte Nationen wie Deutschland besonders stark in Mitleidenschaft ziehen.

Gespräche kurzfristig verlängert

Es waren die ersten direkten Handelsgespräche, seit US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping Anfang Dezember eine 90-tägige Pause im Zollstreit vereinbart hatten. Die ursprünglich auf zwei Tage bis Dienstag angesetzten Verhandlungen waren kurzfristig verlängert worden und wurden auf Ebene der Vizeminister geführt. Die Verlängerung zeige, dass ernsthaft verhandelt worden sei, erklärte das chinesische Außenamt.

Die USA werfen China unfaire Handelspraktiken und Diebstahl geistigen Eigentums vor. Die US-Regierung beklagt Markthürden, Produktpiraterie, zwangsweisen Technologietransfer und staatliche Subventionen in China. Trump und Xi hatten sich am 1. Dezember nach Abschluss des Gipfels der Wirtschaftsmächte (G20) in Buenos Aires auf einen 90-tägigen "Waffenstillstand" geeinigt. Im Zuge des Konflikts haben sich beide Seiten bereits mit Strafzöllen im Milliardenmaßstab überzogen. Zuletzt bekräftigten sie aber ihre Bereitschaft zu einer Einigung.

Wieder was gelernt

Falls Sie wissen möchten, warum China im Handelsstreit mit den USA noch über eine "Nukleare Option" verfügt, hören Sie rein in diese Folge von "Wieder was gelernt", dem Podcast von n-tv.de. Abonnieren Sie unsere Podcasts auch auf iTunes, Spotify und Deezer oder per Feed in der Podcast-App Ihrer Wahl.

 

Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts

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