Wirtschaft

Trump stellt Bedingungen USA bieten Verzicht auf Autozölle an

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(Foto: picture alliance / Paul Zinken/d)

US-Präsident Trump erwägt, Autos aus der EU künftig mit einem Zollsatz in Höhe von 20 Prozent zu belegen. Das würde die deutschen Hersteller empfindlich treffen. Nun gab es ein Treffen mit dem US-Botschafter. Und offenbar einen Lösungsvorschlag.

Im Streit um drohende Strafzölle auf Autos aus der EU sollen die USA nun einen Lösungsvorschlag unterbreitet haben. Wie das "Handelsblatt" berichtet, hat US-Botschafter Richard Grenell führenden deutschen Automanagern bei einem Treffen in Berlin gesagt, er sei beauftragt, eine Lösung mit Deutschland und der EU zu suchen. Demnach habe Grenell erklärt, die USA seien bereit zu einer Null-Lösung, also zu einem Komplett-Verzicht der USA auf Autozölle. Im Gegenzug aber müsse auch Europa darauf komplett verzichten, heißt es unter Berufung auf Teilnehmerkreise weiter. In dem Gespräch soll Grenell von einem "Momentum" gesprochen haben, das es zu nutzen gelte.

Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums wollte den Bericht nicht kommentieren. In Handelsfragen ist die EU alleiniger Verhandlungspartner, die einzelnen Mitgliedstaaten wie Deutschland können keine Einzelabsprachen treffen.

"Man spricht miteinander"

Grenell hatte die Topmanager der deutschen Autoindustrie eingeladen. In Industriekreisen war anschließend von einem positiven Zeichen die Rede: "Man spricht miteinander, man ist im Dialog", hieß es. Die Manager hätten deutlich gemacht, dass sie sich auch einen Abbau der hohen europäischen Zölle auf Autos aus den USA vorstellen könnten. Diese EU-Zölle belasten heute auch deutsche Autos, die in den USA gebaut und nach Europa importiert werden.

An dem Treffen auf Einladung Grenells nahmen demnach die Vorstandschefs Herbert Diess (VW), Dieter Zetsche (Daimler), Harald Krüger (BMW) und Elmar Degenhart (Continental) sowie der Präsident des Verbands der deutschen Autoindustrie (VDA), Bernhard Mattes, teil. Zuvor hatte das "Handelsblatt" darüber berichtet. Unternehmenssprecher wollten sich nicht dazu äußern.

Grenell und mehrere Automanager hatten bereits am 6. Juni bei einer VDA-Vorstandssitzung miteinander gesprochen. Derzeit fallen bei Pkw-Importen aus der EU in die USA 2,5 Prozent Zoll an, Pickups müssen mit 25 Prozent verzollt werden. Die EU erhebt zehn Prozent Zoll für importierte US-Autos. Im Mai hatte die US-Regierung eine Untersuchung auf den Weg gebracht, ob die Autoimporte eine Bedrohung der nationalen Sicherheit darstellten. In dem Fall könnte sie Strafmaßnahmen verhängen.

US-Präsident Donald Trump hat der EU mit 20 Prozent Importzoll auf Autos und Autoteile gedroht. Das würde deutsche Hersteller besonders treffen. Die EU wiederum droht den USA mit Vergeltungsmaßnahmen mit Milliardenschäden für die US-Wirtschaft.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa/AFP

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