Schlappe für Volkswagen US-Richter lässt Anleger-Klagen gegen VW zu
05.01.2017, 06:49 UhrDen Rechtsstreit mit seinen US-Kunden und -Behörden hat VW mit Milliardenzahlungen beigelegt. Zu den Verfahren, die noch anhängig sind, kommen nun auch in Amerika Klagen von Anlegern, die den Konzern für Verluste durch "Diesel-Gate" verantwortlich machen.
Der Autobauer Volkswagen und sein ehemaliger Konzernchef Martin Winterkorn müssen sich im Dieselskandal weiter auch vor Gericht in Kalifornien mit Klagen von US-Investoren auseinandersetzen. Der zuständige Richter Charles Breyer wies den Antrag ab, den Rechtsstreit nach Deutschland zu verlegen. Hier wird der größte Teil der Anlegerklagen verhandelt.
In dem US-Verfahren sind auch die Konzerntochter Audi sowie amtierende und ehemalige Manager wie VW-Markenchef Herbert Diess und Ex-USA-Chef Michael Horn angeklagt. Der Fall ist allerdings nur ein Nebenschauplatz der diversen US-Rechtsstreitigkeiten in der "Dieselgate"-Affäre um manipulierte Emissionswerte.
Bei den Klägern handelt es sich vor allem um US-Pensionsfonds, die nicht direkt in VW-Aktien, sondern in sogenannte Aktien-Hinterlegungsscheine investiert hatten. Diese Wertpapiere stellen eine außerbörsliche Alternative zum Handel von ausländischen Unternehmen am US-Kapitalmarkt dar. Die Kläger wollen Entschädigung für die Kursverluste erstreiten, die sie durch den VW-Skandal erlitten haben. Das wollen auch viele Aktionäre, doch ihre Klagen - einschließlich der internationaler Anleger - werden in einem Sammelverfahren am Landgericht Braunschweig verhandelt.
VW weist den Vorwurf zurück, Investoren nicht rechtzeitig über die Risiken durch die Abgasaffäre informiert zu haben.
Quelle: ntv.de, mbo/dpa