Wirtschaft

Termin verzögert sich US-Justiz fällt erstes Dieselgate-Urteil im Juli

Die US-Justiz will im Diesel-Skandal schnell FAkten schaffen.

Die US-Justiz will im Diesel-Skandal schnell FAkten schaffen.

(Foto: picture alliance / Friso Gentsch)

Der in den USA inhaftierte VW-Manager James L. muss weiter auf seine Strafe warten. Das erste Gerichtsurteil im Dieselskandal wurde verschoben. Dem Kronzeugen drohen bis zu fünf Jahre Haft und 250.000 Dollar Geldstrafe.

Im Dieselskandal soll das erste Urteil in den USA gegen einen VW-Mitarbeiter nun nicht kommende Woche, sondern erst am 26. Juli verkündet werden. Der Termin sei verschoben worden, teilte der Anwalt des geständigen Managers, Gero von Pelchrzim, mit.

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Eigentlich wollte Richter Sean F. Cox in Detroit sein Urteil an diesem Mittwoch verkünden. Laut "Bild am Sonntag" beantragte die Verteidigung die Verlegung, weil ihr Prozessunterlagen nicht rechtzeitig vorgelegt worden seien. Während der Ingenieur auf sein Strafmaß wartet, muss er laut Zeitung weiter eine elektronische Fußfessel tragen.

Der deutsche Staatsbürger James L. arbeitete im US-Testcenter von Volkswagen im kalifornischen Oxnard. Im Juni vergangenen Jahres wurde er festgenommen. Er gab zu, am Konzernsitz in Wolfsburg und später in den USA Teil einer fast zehn Jahre andauernden Verschwörung gewesen zu sein. Ziel sei die Entwicklung spezieller Software zur Manipulation von Emissionstests gewesen, mit der in den USA Behörden und Kunden getäuscht worden seien. Im September wurde er angeklagt. Seitdem arbeitet er als Kronzeuge mit den Behörden zusammen.

Niedrigere Strafe erwartet

Als Höchststrafe drohen dem Manager fünf Jahre Haft und 250.000 US-Dollar (230.000 Euro) Geldstrafe. Beobachter rechnen aber angesichts seiner Kooperation mit den Behörden mit einer niedrigeren Strafe. Ein weiterer VW-Mitarbeiter, der sich bis März 2015 in leitender Funktion um Umweltfragen in den USA gekümmert hatte, war im Januar 2017 festgenommen worden.

Eine härtere Strafe könnte seinem Kollegen Oliver S. drohen, der bei Volkswagen das US-Büro für Umweltfragen leitete. Er war Anfang des Jahres auf der Rückreise von einem Florida-Urlaub in Miami festgenommen worden. Bis zu 169 Jahre Haft drohten die Ermittler Schmidt an. Er streitet den Vorwurf ab, am Abgasskandal beteiligt gewesen zu sein. Im März entschied ein Gericht in Detroit, dass er nicht auf Kaution frei kommt. Familie und Freunde hatten Sicherheiten in Höhe von mehr als 1,6 Millionen Dollar angeboten. Doch dem Richter war die Fluchtgefahr zu groß.

Volkswagen hatte weltweit die Abgaswerte von Millionen Dieselfahrzeugen manipuliert. In den USA hat sich VW deshalb bereits auf Schadenersatzzahlungen von fast 20 Milliarden Dollar geeinigt.

Quelle: ntv.de

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