Wirtschaft

Erster Rückgang seit Finanzkrise US-Automarkt schrumpft wieder

Erstmals seit der Finanzkrise wurden im vergangenen Jahr in den USA weniger Autos an die Kunden gebracht.

Erstmals seit der Finanzkrise wurden im vergangenen Jahr in den USA weniger Autos an die Kunden gebracht.

(Foto: REUTERS)

Zuletzt kannte der wichtigen US-Auto-Markt nur ein richtung. Doch im vergangenen Jahren läuft es höchstens durchwachsen. Federn lassen musste etwa Volkswagen - auch wegen des Dieselskandals. Dagegen glänzt die Marke mit dem Stern.

Die Autokonzerne haben in den USA einen durchwachsenen Jahresausklang hinter sich. Zahlreiche große Autobauer hatten mit sinkenden Verkaufszahlen zu kämpfen - so auch Volkswagen. Auf Jahressicht sieht es ebenfalls verhalten aus: Nach vorläufigen Zahlen verbuchte der Automarkt erstmals seit der Finanzkrise vor acht Jahren einen Absatzrückgang.

Europas größter Hersteller Volkswagen bekam im Dezember einen deutlich Dämpfer. Der Absatz ging im Jahresvergleich um nahezu ein Fünftel auf 30.281 Fahrzeuge zurück. Im Gesamtjahr kamen die Wolfsburger dennoch auf ein Verkaufsplus von gut fünf Prozent. Rund 339.676 Fahrzeuge fanden einen Besitzer. Volkswagen war 2015 in den USA ins Rampenlicht geraten, als der Einsatz von Software zur Manipulation von Abgaswerten aufgeflogen war.

Für die Premiumtochter Audi lief es zum Jahresende besser. Die Marke mit den vier Ringen steigerte den Absatz im Dezember um 16,3 Prozent. Im Gesamtjahr stand ein Plus von 7,8 Prozent auf 226.511 Einheiten zu Buche. Konkurrent Mercedes-Benz freut sich unterdessen über den besten Monat aller Zeiten mit einem Plus von zehn Prozent auf 35.203 Autos seiner Kernmarke. Im Gesamtjahr mussten die Stuttgarter allerdings einen leichten Rückgang verkraften.

Fiat Chrysler mit Jahresminus

Unter den großen US-Autobauern meldete Fiat Chrysler, der kleinste der großen Drei aus Detroit, sowohl für Dezember (minus elf Prozent) als auch für das Gesamtjahr (minus acht Prozent) einen Absatzrückgang. Das Unternehmen verlagert seinen Schwerpunkt derzeit weg vom Flottengeschäft mit niedrigen Margen hin zum lukrativeren Privatkundengeschäft.

Wettbewerber Ford konnte dank guter Nachfrage nach SUVs ein kleines Absatzplus von knapp ein Prozent auf 242.049 Fahrzeuge verbuchen. Im Gesamtjahr verkaufte der Konzern rund 2,59 Millionen Fahrzeuge, gut ein Prozent weniger als im Vorjahr. Die Einbuße ist vor allem dem geringen Interesse an Ford-Pkw geschuldet, Fiesta, Fusion und Taurus fanden weniger Abnehmer. General Motors, im Dezember mit einem Verkaufsrückgang von 3,3 Prozent ebenfalls auf der Verliererseite.

Das Unternehmen erwartet 2018 einen Gesamtabsatz am US-Fahrzeugmarkt von mehr als 17 Millionen Stück. Damit würde diese Marke nach Aussage von GM-Chefvolkswirt Mustafa Mohatarem zum vierten Mal in Folge übertroffen. Er stützt seinen Optimismus unter anderem auf Steuersenkungen und solide Rahmenbedingungen. Immer noch niedrige Zinsen und Benzinpreise ermutigten die Käufer dabei, eher größere und margenstärkere Autos wie SUVs und Pickup-Trucks zu kaufen.

Quelle: ntv.de

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