Wirtschaft

Desaströses Börsenjahr US-Anleger blicken auf starke Verluste

Nach Punkten sind 2018 die Indizes Dow Jones und S&P 500 zuletzt 1931in diesem Maße gefallen.

Nach Punkten sind 2018 die Indizes Dow Jones und S&P 500 zuletzt 1931in diesem Maße gefallen.

(Foto: REUTERS)

Ein turbulentes Börsenjahr 2018 ist zu Ende. Nicht nur auf dem Frankfurter Parkett sind die Verluste deutlich spürbar. Auch auf der anderen Seite des Atlantiks reiben sich Anleger verwundert die Augen. Für die US-Börsen ist es das schlechteste Jahr seit 2008.

Für die US-Börsen war 2018 das schlechteste Jahr seit einer Dekade. Der Dow Jones verlor in den vergangenen zwölf Monaten 5,6 Prozent, der S&P 6,2 Prozent und die Nasdaq 3,9 Prozent. Für alle drei Indizes war es der größte jährliche Rückgang in Prozent seit 2008. Der Rückgang im Dezember fiel auch deutlich aus: Nach Punkten sind Dow und S&P 500 zuletzt 1931 in diesem Maße gefallen.

Zum Ausklang eines turbulenten Börsenjahres fand die Wall Street am Montag allerdings versöhnlichere Töne. Anzeichen von Fortschritten im Handelskonflikt der USA mit China versetzten Anleger in Kauflaune. Der Dow-Jones-Index stieg um 1,2 Prozent auf 23.327 Punkte. Der breiter gefasste S&P legte um 0,9 Prozent auf 2507 Stellen zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,8 Prozent auf 6635 Zähler. Der Handel war angesichts von Silvester jedoch dünn. In Europa hatten die meisten Börsen geschlossen, so auch in Frankfurt am Main. Am heutigen Neujahrstag wird ebenfalls nicht gehandelt.

US-Präsident Donald Trump hatte sich am Samstag optimistisch zu einer baldigen Lösung im Handelsstreit mit China geäußert. Er habe ein "langes und sehr gutes Gespräch" mit Chinas Präsident Xi Jinping geführt, schrieb er auf Twitter. Es seien "große Fortschritte" erzielt worden.

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Der Markt habe sich zu großen Teilen des Jahres stark gezeigt, sagte Marktstratege JJ Kinahan von TD Ameritrade rückblickend. Aber im letzten Quartal sei die Lage etwas aus dem Ruder gelaufen. Es habe zu viele Unbekannte gegeben, die Marktteilnehmer seien nervös geworden. Das werde sich auch zu Beginn des neuen Jahres fortsetzen. An der New York Stock Exchange wechselten etwa eine Milliarde Aktien den Besitzer. 2685 Werte legten zu, 1112 gaben nach und 157 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,08 Milliarden Aktien 2029 Werte im Plus, 1118 im Minus und 127 unverändert. An den US-Kreditmärkten stiegen die Kurse, im Gegenzug fielen die Renditen.

"Die Wirtschaft schwächelt, die Zinsen steigen"

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Auch der Dax musste im vergangenen Jahr Federn lassen. Das Minus der vergangenen zwölf Monate summiert sich auf gut 18 Prozent. Damit fuhr der deutsche Leitindex seinen größten Jahresverlust seit 2008 ein. Damals - inmitten der globalen Finanzkrise - ging es um gut 40 Prozent abwärts.

"Die Wirtschaft schwächelt, die Zinsen steigen - von einem attraktiven Szenario für Aktien sind wir aktuell meilenweit entfernt", sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets Ende vergangener Woche. "Aber genau das könnte den Impuls für eine Erholung liefern. Denn wenn die Stimmung am Tiefpunkt angekommen ist, gehen die Kurse meistens wieder nach oben."

Unterstützung für die Börsen versprach sich Jens Wilhelm, Vorstand beim Vermögensverwalter Union Investment, zudem von der Konjunktur. Sowohl für die USA als auch Europa sagte er weiteres Wachstum voraus. "Der Zyklus ist zwar reif, aber noch nicht zu Ende."

Quelle: ntv.de, fzö/rts

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