Wirtschaft

Mehr als eine Milliarde Gewinn Turbulenzen freuen Börsenplatzbetreiber

Mehr als eine Milliarde Euro hat die Deutsche Börse am Ende des Geschäftsjahres verdient.

Mehr als eine Milliarde Euro hat die Deutsche Börse am Ende des Geschäftsjahres verdient.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die zuletzt heftig schwankenden Börsen setzen vor allem Kleinanlegern zu. Doch die Betreiber der Handelsplätze freut das wilde Auf und Ab bei den Kursen. Die Deutsche Börse hat am Ende des Geschäftsjahres eine volle Kasse wie nie zuvor.

Die Deutsche Börse setzt ihre seit Jahren anhaltende Rekordfahrt fort. Der Betreiber der Frankfurter Wertpapierbörse und der größten europäischen Derivatebörse Eurex hat dank der hohen Schwankungen an den Finanzmärkten, von denen er sowohl bei steigenden als auch bei fallenden Kursen profitiert, 2018 erstmals mehr als eine Milliarde Euro Gewinn erwirtschaftet.

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Wie der Finanzkonzern in Eschborn mitteilte, stieg das bereinigte Nettoergebnis auf Jahressicht um 17 Prozent auf 1,002 Milliarden Euro. Berücksichtigt man unter anderem Abfindungen für gestrichene Stellen im Rahmen des laufenden Sparprogramms der Börse sank der Überschuss allerdings um sechs Prozent auf 824 Millionen Euro. Die Aktionäre sollen eine um zehn Prozent höhere Dividende von 2,70 Euro bekommen.

Der seit gut einem Jahr amtierende Vorstandschef Theodor Weimer äußerte sich hochzufrieden mit dem Ergebnis: "Die Gruppe Deutsche Börse kann auf ein wirklich gutes Jahr 2018 zurückblicken." Für das laufende Geschäftsjahr gab er sich allerdings spürbar vorsichtiger: "Die zyklischen Risiken steigen und die politischen Risiken sind schwer abschätzbar. Dennoch sind wir zuversichtlich, auch weiterhin deutlich aus eigener Kraft wachsen zu können." Für das laufende Jahr plant der frühere Investmentbanker und Chef der Münchener HypoVereinsbank mit einem Wachstum der Erlöse um mindestens fünf Prozent und einem Gewinnplus von rund zehn Prozent.

2018 kletterten die Einnahmen der Börse um 13 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Im vierten Quartal, das von teilweise heftigen Turbulenzen an den Finanzmärkten geprägt war, lag das Plus sogar bei 16 Prozent. Allerdings profitierte davon weniger der klassische Wertpapierhandel auf der vollelektronischen Handelsplattform Xetra, sondern vor allem das Derivategeschäft an der Eurex. Das Nachhandelsgeschäft Clearstream, in dem der Konzern Abwicklung und Abrechnung von Wertpapiertransaktionen bündelt, konnte ebenfalls zulegen, weil die Bankaktivitäten dieser Einheit vom steigenden Leitzinsniveau in den USA Unterstützung erhielten.

Weimer wird sich am morgigen Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Frankfurt den Fragen der Journalisten stellen. Dabei dürfte es unter anderem um die weitere Strategie der Börse gehen. Weimer hatte zuletzt mehrfach erklärt, sein Unternehmen soll auch durch Zukäufe wachsen, um mit den großen Konkurrenten in den USA und Asien mithalten zu können. Konkret geworden sind diese Pläne bislang aber nicht. Weimers über einen Insider-Skandal gestürzte Vorgänger Carsten Kengeter war zuletzt mit dem Versuch einer Fusion mit der Londoner Börse LSE am Widerstand von Aktionären und Aufsichtsbehörden gescheitert.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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