Wirtschaft

US-Börsentief als Chance Trump wirbt für Aktienkäufe

US-Präsident Donald Trump sieht derzeit eine "großartige Gelegenheit", um Aktien zu kaufen.

US-Präsident Donald Trump sieht derzeit eine "großartige Gelegenheit", um Aktien zu kaufen.

(Foto: AP)

Zu dem Haushaltsstreit belasten maue Börsenkurse die Wirtschaft der USA. Seinen Finanzminister treffe keine Schuld, so Präsident Trump. Und ihn erst recht nicht. Anders sehe es bei der Fed aus. Für seine Landsleute hat Trump derweil einen Tipp.

Vor der Wiedereröffnung der US-Börsen hat US-Präsident Donald Trump Investoren empfohlen, die zuletzt gefallenen Kurse zum Aktienkauf zu nutzen. "Ich denke, es ist eine großartige Gelegenheit zu kaufen. Wirklich eine großartige Gelegenheit zu kaufen", sagte Trump vor Reportern im Weißen Haus. Er habe "großes Vertrauen" in US-Unternehmen.

Trump sieht die steigenden Aktienkurse im ersten Jahr seiner Amtszeit als seinen Verdienst an und reagiert mit zunehmendem Zorn auf die derzeit schwachen Märkte. Im Zentrum seiner Kritik steht die Notenbank, da die Federal Reserve (Fed) die Zinssätze unter Hinweis auf die Wirtschaftsdaten langsam, aber stetig erhöhte. "Sie erhöhen die Zinsen zu schnell, das ist meine Meinung", sagte Trump. Der Termin im Oval Office war eigentlich dazu gedacht, US-Truppen anzurufen, um ihnen schöne Feiertage zu wünschen.

Am vergangenen Mittwoch hatte die Fed entschieden, den Leitzins erneut anzuheben. Allerdings erwartet die US-Notenbank nur zwei Zinserhöhungen im kommenden Jahr anstatt drei, wie noch im September angedeutet. Trump wetterte dennoch: "Das einzige Problem, das unsere Wirtschaft hat, ist die Fed", schrieb er an Heiligabend auf Twitter. Die Notenbanker hätten kein Gespür für den Markt: "Die Fed ist wie ein mächtiger Golfspieler, der nicht punkten kann, weil er kein Gefühl hat - er kann nicht einlochen!"

Mnuchin ein "sehr talentierter Typ"

Trumps Finanzminister Steven Mnuchin hatte am vergangenen Wochenende versucht, einzugreifen und die Märkte zu beruhigen. Er versprach, der Präsident plane nicht den Fed-Vorsitzenden Jerome Powell zu entlassen. Telefonate Mnuchins mit den Chefs einiger der größten US-Banken, scheinen die Investoren allerdings eher weiter beunruhigt zu haben. Auf eine Frage nach der Zukunft Powells säte Trump mit seiner Antwort eher Zweifel: "Na ja, wir werden sehen. Aber sie erhöhen die Zinsen zu schnell, das ist meine Meinung." Zugleich stellte er sich hinter seinen Finanzminister Mnuchin. Auf die Frage, ob er Vertrauen in Mnuchin habe, sagte der Präsident: "Ja, das habe ich. Sehr talentierter Typ. Sehr schlaue Person."

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Die erneute Erhöhung der US-Leitzinsen und der Ausblick der Notenbank Fed auf 2019 hatten die Börsen weltweit auf Talfahrt geschickt. Die wichtigsten US-Aktienindizes verloren am Montag weiter an Boden, wobei der Dow Jones Industrial Average um fast 3 Prozent, der S&P 500 um rund 2,5 Prozent und der Nasdaq um rund 2,4 Prozent zurückgingen. Die Indizes bewegen sich für das Gesamtjahr im negativen Bereich. Am Dienstag waren die US-Börsen wegen des Weihnachtsfeiertags geschlossen. Die Börse in Japan war hingegen geöffnet und schloss tief im Minus. Der Nikkei-Index brach ein und beendete den Handel mit 5,01 Prozent im Minus bei 19,155.74 Punkten - das ist der tiefste Stand seit dem Frühjahr 2017. Auch andere asiatische Indizes verzeichneten hohe Verluste.

Parallel zur Talfahrt der Märkte befindet sich die US-Bundesregierung seit Samstag auch in einem teilweisen Stillstand der Regierungsgeschäfte. Trump will diesen sogenannten Shutdown erst beenden, wenn er mehr Geld für seine Grenzmauer mit Mexiko erhält.

Quelle: ntv.de, cri/dpa

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