Wirtschaft

Vergeltung für Gewinneinbruch Trump schwingt sich zu Harleys Rächer auf

Als amerikanische Ikone ist Harley-Davidson im von Donald Trump losgetretenen Handelsstreit zwischen die Fronten geraten. Nachdem der Präsident kürzlich noch über die Kultmarke schimpfte, gibt er nun den Rächer für angeblich unfaire EU-Zölle. Dabei ist das größte Problem des Herstellers ein anderes.

Der Zollstreit mit der EU hat erneut die Bilanz des Motorradbauers Harley-Davidson belastet - und das bringt US-Präsident Donald Trump in Rage. Im ersten Quartal sank der Gewinn verglichen mit dem Vorjahreswert um mehr als ein Viertel auf 127,9 Millionen Dollar (113,7 Mio Euro), wie Harley-Davidson mitteilte. Der Umsatz fiel um zwölf Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar. Die Auslieferungen sanken um 8 Prozent auf knapp 59.000 Motorräder.

Harley-Davidson
Harley-Davidson 43,98

Damit schlug sich Harley-Davidson allerdings besser, als das Unternehmen selbst und Analysten erwartet hatten. Der Hersteller hatte angekündigt, nicht mehr als 58.000 Räder auszuliefern.

Dennoch machte Trump bei Twitter seinem Ärger darüber Luft, dass die US-Traditionsfirma in der EU unter erhöhten Zöllen litt, die im Zuge des von ihm selbst losgetretenen Handelsstreits verhängt wurden. "So unfair gegenüber den USA", schrieb Trump und drohte mit "Vergeltung". Allerdings sanken die Harley-Verkäufe in den USA, wo die Kultmarke unter einer alternden konservativen Kundschaft leidet, sogar noch stärker als im Ausland. 

Trotz Trumps jüngstem Tweet war das Verhältnis zwischen dem US-Präsidenten und Harley-Davidson zuletzt eigentlich eher angespannt. Trump hatte die US-Kultfirma wiederholt scharf kritisiert und im vergangenen Jahr sogar Boykottaufrufe seiner Anhänger unterstützt. Er war verärgert, weil Harley-Davidson angekündigt hatte, wegen der Strafzölle einen Teil der Produktion ins Ausland zu verlagern.

Um den Absatz anzukurbeln, will Harley in den kommenden Jahren mehr als 16 neue Modelle auf den Markt bringen, darunter auch elektrisch angetriebene Motorräder. Harley bekräftigte, in diesem Jahr insgesamt 217.000 bis 222.000 Motorräder ausliefern zu wollen.

 

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

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