Wirtschaft

Vom Bond-Giganten zur Notenbank Trump nominiert neuen Fed-Vize

Neue Köpfe in der US-Notenbank Fed: Trump benennt Richard Clarida als Kandidaten für den Posten des Fed-Vize.

Neue Köpfe in der US-Notenbank Fed: Trump benennt Richard Clarida als Kandidaten für den Posten des Fed-Vize.

(Foto: REUTERS)

US-Präsident Trump treibt die personelle Neuausrichtung der US-Notenbank voran. Neuer Mann hinter Fed-Chef Powell soll seinem Vorschlag zufolge ein Anlage-Stratege eines global aktiven Investment-Riesen werden.

US-Präsident Donald Trump hat den Ökonomen Richard Clarida als neuen Vize der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) nominiert. Das Weiße Haus bestätigte entsprechende Medienberichte.

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Der 60-jährige Clarida gilt als Spezialist für Geldpolitik. Wenn er vom US-Senat bestätigt wird, steigt er zur Nummer zwei der Fed hinter Jerome Powell auf, der im Februar sein Amt in der Nachfolge Janet Yellens angetreten hatte. Als weiteres Mitglied des siebenköpfigen Fed-Vorstands nominierte Trump Michelle Bowman. Sie arbeitet in führender Position bei der Bank von Kansas.

Die Neubesetzung des Vize-Postens der US-Notenbank könnte den geldpolitischen Kurs der US-Notenbank auf Jahre beeinflussen. Entsprechend groß ist das Interesse am beruflichen Hintergrund des neuen Kandidaten. Clarida arbeitet derzeit noch als New Yorker Geschäftsführer und globaler Strategieberater der Investmentgesellschaft Pimco. Die Tochter des deutschen Versicherungskonzerns Allianz verwaltet unter anderem im Bond-Markt Anlegergelder im Multimilliardenmaßstab.

Politikerfahrung unter Bush senior

Fachlich wird er in Berichten als wenig ideologischer Pragmatiker beschrieben. Clarida verfügt bereits über reiche Erfahrungen in der US-Politik: In der Regierungszeit von US-Präsident George Bush senior war er unter anderem im Finanzministerium tätig. Er gilt über die Parteigrenzen hinweg als anerkannt und ist kein ausgewiesener Kritiker einer starken Rolle der Zentralbanken.

Für seinen bisherigen Arbeitgeber Pimco hatte sich Clarida regelmäßig auch mit den Auswirkungen der Geldpolitik auf Märkte, Währungen und Anlagechancen befasst. Erst im vergangenen Herbst veröffentlichte er in diesem Zusammenhang einen Aufsatz, der ausführliche Einblicke in seine Überlegungen zum Vorgehen der Zentralbanken gewährt. Der Titel lautete in der deutschen Fassung: "Der globale Faktor bei neutralen Leitzinsen".

Auch mit den möglichen Folgen von Trumps Wirtschaftspolitik hat sich Clarida bereits öffentlich auseinandergsetzt. Ein Blog-Beitrag aus dem Dezember 2016 trägt den vielsagenden Titel: "Wetten auf Trumponomics".

Quelle: ntv.de

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