Wirtschaft

Aktie schießt durch die Decke Trotz Sparprogramms hebt Dräger Dividende

Spezialisierte Medizintechnik aus Deutschland ist weltweit bei Kliniken gefragt.

Spezialisierte Medizintechnik aus Deutschland ist weltweit bei Kliniken gefragt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Ein rückläufiger Gewinn bedeutet nicht immer, dass Anleger enttäuscht werden: Die Anteilseigener von Dräger bekommen eine verbesserte Dividende. Trotz Problemen in den USA, wo sogar Standorte geschlossen werden.

Aktionäre des Medizintechnikkonzerns Dräger können sich trotz des Gewinnrückgangs über eine deutlich höhere Ausschüttung freuen. Die Drägerwerk AG & Co KGaA kündigte bei Vorlage der endgültigen Jahreszahlen an, die Dividende für 2014 je Stammaktie auf 1,33 Euro von 0,77 Euro zu erhöhen. Je Vorzugsaktie soll es 1,39 Euro geben, nach 0,83 Euro ein Jahr zuvor.

Drägerwerk
Drägerwerk 50,90

Die Anleger zögerten zunächst: Nach einem Kursrückgang auf ein Vier-Wochen-Tief nach Bekanntgabe der Bilanz, gab es im weiteren Handelsverlauf dann doch einen saftigen Kursaufschlag von bis zu 8,8 Prozent auf 100,50 Euro - das Unternehmen war damit größter TecDax-Gewinner.

Dräger erhöht die Dividende, obwohl der Konzern im vergangenen Jahr weniger verdient hat. Der Jahresüberschuss fiel um 13 Prozent auf 104,7 Millionen Euro. Das Lübecker Unternehmen hatte vor allem im ersten Halbjahr eine schwache Geschäftsentwicklung gehabt, der Schlussspurt zum Jahresende konnte dies nicht vollständig ausgleichen.

Der Grund für die Dividendenerhöhung: Dräger hatte die Auszahlung reduziert, bis die Eigenkapitalquote die Schwelle von 40 Prozent überschritten hat. Dies ist 2014 eingetreten - wenn auch knapp. Über die Dividendenvorschläge soll die Hauptversammlung am 30. April 2015 abstimmen.

US-Sparprogramm soll bald Früchte tragen

Im Geschäftsbericht konkretisierte der Konzern mit seinen weltweit 13.700 Mitarbeitern auch den Ausblick auf das laufende Jahr. Für 2015 rechnet Dräger nun mit einem Umsatzwachstum von 2 bis 5 Prozent. In den nächsten beiden Jahren will der Konzern zudem die Früchte seines Sparprogramms in den USA ernten. So werde die Schließung der Niederlassung im amerikanischen Pittsburgh das Ergebnis ab 2016 um einen mittleren einstelligen Millionenbetrag in Euro verbessern, kündigte Finanzvorstand Gert-Hartwig Lescow an.

Hintergrund der Umstrukturierungen ist auch der starke Dollar. Weil Dräger in den USA einen hohen Anteil an eigener Produktion hat, steigen dort die Kosten. Zugleich beflügelt die Schwäche des Euro jedoch die Exporte aus der Eurozone. Das kommt Dräger zugute, weil das börsennotierte Familienunternehmen in Amerika einen Großteil seiner Produkte herstellt und in alle Welt verkauft. Lescow bezifferte den Rückenwind durch den schwachen Euro im laufenden Jahr beim Umsatz auf fünf Prozentpunkte.

Quelle: ntv.de, sgu/rts/vwd

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