Wirtschaft

Chaos in der Atomsparte Toshiba warnt vor dem eigenen Aus

Toshiba braucht dringend Kapital.

Toshiba braucht dringend Kapital.

(Foto: REUTERS)

Vom milliardenschweren Bilanzskandal noch geschwächt, gerät Toshiba schon in die nächste Krise: Verluste beim Kraftwerksbau laufen aus dem Ruder. Selbst der Verkauf von Tafelsilber könnte Berichten zufolge nicht ausreichen, um die Pleite abzuwenden.

Der angeschlagene japanische Industriekonzern Toshiba sieht angesichts massiver Verluste im Atomgeschäft einem Medienbericht zufolge seinen eigenen Fortbestand gefährdet. Das Unternehmen wolle im Rahmen der Veröffentlichung der Neunmonatszahlen eine Warnung vor finanziellen Risiken für den Konzern aussprechen, berichtet die Zeitung "Nikkei".

Die Schulden könnten das Vermögens des Konzerns überschreiten, hieß es. Bei Toshiba war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Toshiba braucht dringend Kapital, um finanziell handlungsfähig zu bleiben. Das noch von einem Bilanzskandal aus dem Jahr 2015 geschwächte Traditionsunternehmen ist nach dem Kauf einer US-Firma, die Atomkraftwerke baut, 2016 tiefer in die Krise gerutscht.

In diesem Geschäftsbereich laufen Projektkosten aus dem Ruder, was den Mutterkonzern zu drastischen Abschreibungen zwingt. Die Milliardenverluste wegen Problemen in der US-Atomsparte könnten sich Medienberichten zufolge auf umgerechnet knapp sechs Milliarden Euro belaufen.

Toshiba sieht sich deshalb auch zu Notverkäufen gezwungen. Das Unternehmen prüft derzeit die Veräußerung von Teilen seiner profitablen Chipsparte. Wie der Fernsehsender NHK berichtete, erwägt Toshiba auch den Verkauf von anderen Bereichen, um weitere 2,5 Milliarden Euro zu erlösen. Der Konzern, der fast 190.000 Menschen beschäftigt, bietet neben Computerchips auch Laptops, Industrieanlagen, Aufzüge und Waschmaschinen an.

Quelle: ntv.de, mbo/rts

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