Wirtschaft

"Getrennt sind wir stärker" Thyssenkrupp steuert in die Aufspaltung

Der Mann, der die Abspaltung der Stahlsparte von Thyssenkrupp organisieren soll: Guido Kerkhoff.

Der Mann, der die Abspaltung der Stahlsparte von Thyssenkrupp organisieren soll: Guido Kerkhoff.

(Foto: dpa)

Heikles Aktionärstreffen in Bochum: Deutschlands größter Stahlkonzern Thyssenkrupp muss den Anteilseignern auf der Hauptversammlung die Pläne zur Aufspaltung des traditionsreichen Unternehmens erläutern. Konzernchef Kerkhoff rechnet mit einer zügigen Stahlfusion.

Thyssenkrupp-Chef Guido Kerkhoff hat auf der Jahreshauptversammlung in Bochum eindringlich für die geplante Aufspaltung des Dax-Konzerns in zwei eigenständige Unternehmen geworben. Das Industriegütergeschäft soll dazu vom Werkstoffbereich mit dem Stahl abgetrennt werden.

"Getrennt sind wir stärker", sagte Kerkhoff. So könne Thyssenkrupp Investoren mit ganz unterschiedlicher Ausrichtung ansprechen. Einflussreiche Aktionäre hatten zuletzt wiederholt die schlechten Zahlen des unübersichtlichen Konzerns kritisiert.

Kerkhoff, der im vergangenen Sommer die Führung des kriselnden Industriekonzerns übernommen hatte, nutzte die Gelegenheit, den Ausblick des Konzerns für das noch bis Ende September laufende Geschäftsjahr 2018/19 zu bekräftigen. Er bereitete Anleger und Analysten aber zugleich auf schwächere Ergebnisse im Auftaktquartal vor. "Traditionell ist das erste Quartal das schwächste für Thyssenkrupp", erklärte Kerkhoff. "Wir liegen aber voll im Rahmen unserer Guidance, aber damit auch unter den Werten des Vorjahresquartals."

Stahlfusion im Frühling

ThyssenKrupp
ThyssenKrupp 4,59

Die Zahlen für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres will Thyssenkrupp am 12. Februar vorlegen. Kerkhoff bekräftigte allerdings vorab bereits die Prognose, wonach im fortgeführten Geschäft, das heißt ohne Stahl, ein bereinigtes Vorsteuerergebnis (Ebit) von über einer Milliarde Euro nach zuvor 706 Millionen Euro eingefahren werden soll.

Trotz der laufenden Prüfung durch die EU-Wettbewerbsbehörden rechnet Kerkoff weiter mit einem erfolgreichen Abschluss der Stahlfusion mit dem Konkurrenten Tata noch in diesem Frühjahr. "Bei der Prüfung arbeiten wir eng mit der Kommission zusammen", sagte er auf der Hauptversammlung.

Thyssenkrupp und der indische Tata-Konzern wollen ein Gemeinschaftsunternehmen bilden, das aus dem Stand zur Nummer Zwei in der europäischen Stahlindustrie hinter ArcelorMittal aufsteigen soll. Das gemeinsame Unternehmen sei die richtige Antwort auf die Überkapazitäten in der Stahlindustrie.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts

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