Wirtschaft

Kampf um 6000 Arbeitsplätze Thyssenkrupp startet neue Umbau-Gespräche

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(Foto: picture alliance/dpa)

Der Vorstand von Thyssenkrupp muss einen Kurswechsel vollziehen. Es gibt keine Stahlfusion und keine Konzernaufspaltung, stattdessen sollen 6000 Arbeitsplätze wegfallen. Die Arbeitnehmer wollen beim Umbau mitreden.

Bei Thyssenkrupp haben die Gespräche zwischen Management und Arbeitnehmervertretern zur Zukunft des Unternehmens begonnen. Wie aus unterschiedlichen Kreisen verlautet, geht es zunächst darum, wie und wann die Verhandlungen geführt werden sollen. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet sieht darin ein positives Signal. "Für mich hat sich hier wieder gezeigt, die Mitbestimmung funktioniert", sagte er nach einem Treffen in der Essener Unternehmenszentrale mit Vorstandschef Guido Kerkhoff und dem stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Markus Grolms von der IG Metall. Demnach sollen die Arbeitnehmervertreter an jedem anstehenden Schritt beteiligt werden.

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Thyssenkrupp hatte am Freitag die geplante Stahlfusion mit dem indischen Konkurrenten Tata gestoppt und auch die geplante Aufspaltung des Konzerns in zwei eigenständige, börsennotierte Unternehmen für Werkstoffe und für Industriegüter abgesagt. Stattdessen will der Vorstand im Zuge der Neuausrichtung 6000 Arbeitsplätze abbauen - Entlassungen nicht ausgeschlossen. Der Konzern soll als Ganzes erhalten bleiben. Die Arbeitnehmervertreter wollen in den Verhandlungen erreichen, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen gibt.

Von den 6000 Stellen, die Thyssenkrupp streichen will, sollen 4000 auf Deutschland entfallen. Um neues Geld in die Kasse zu bekommen, will Vorstandschef Kerkhoff die profitable Aufzugssparte an die Börse bringen. Dem Vernehmen nach wird in Kreisen der Arbeitnehmerseite ein möglicher Börsengang nicht grundsätzlich abgelehnt. Dies könnte ein Weg sein, eine komplette Zerschlagung des Konzerns zu verhindern. Laut Laschet hat Kerkhoff bestätigt, dass alle Erlöse aus dem Börsengang in das Unternehmen gesteckt werden sollen.

Quelle: ntv.de

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