Wirtschaft

Tiefer Fall Thyssenkrupp rutscht in die roten Zahlen

Hochöfen von Thyssenkrupp im Duisburger Stadtteil Bruckhausen.

Hochöfen von Thyssenkrupp im Duisburger Stadtteil Bruckhausen.

(Foto: dpa)

Es kommt derzeit viel zusammen beim Essener Industriekonzern Thyssenkrupp. Unterm Strich steht ein zweistelliger Millionenverlust. Auch der Ausblick für das gesamte Jahr ist trüb. Die Gründe für die Talfahrt sind vielfältig.

Der Industriekonzern Thyssenkrupp muss nach der Absage der Stahlfusion für das zweite Quartal ein Minus verbuchen. Wie das Unternehmen mitteilte, belief sich der Verlust auf 86 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal hatten die krisengeschüttelten Essener noch 250 Millionen Euro Gewinn gemacht. Dabei trieben sowohl höhere Kosten als auch eine mögliche Kartellstrafe den Gewinn nach unten.

Thyssenkrupp
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So litt das Unternehmen im operativen Bereich unter dem weltweiten wirtschaftlichen Abschwung. Zudem seien die Materialkosten gestiegen und Verkaufspreise gesunken. Die Stahlsparte wurde demnach insbesondere von Niedrigwasser auf dem Rhein, einer geringen Nachfrage aus dem Automobilsektor und einer Tariflohnerhöhung belastet.

Außerdem minderte eine Rückstellung von 100 Millionen Euro den Gewinn, die der Konzern in Erwartung einer Kartellstrafe aus Brüssel bildete. Dabei geht es um Preisabsprachen bei sogenanntem Grobblech.

Auch für das gesamte Jahr erwartet das Unternehmen, nicht mehr aus den roten Zahlen zu kommen. Gründe dafür seien unter anderem die Kosten für das neue Restrukturierungsprogramm, sowie Aufwendungen zur Vorbereitung des Börsengangs des Aufzugsgeschäfts. Die Aufzüge sind der Wachstumstreiber und sorgten dafür, dass der Umsatz des Konzerns zwischen Januar und März um zwei Prozent auf 10,6 Milliarden Euro stieg.

Thyssenkrupp hatte am vergangenen Freitag die geplante Fusion der Stahlsparte mit Tata Steel aus Indien abgeblasen. Der Vorstand rechnet nicht mehr mit dem Segen der Kartellwächter. Außerdem kündigte die Firma den Abbau von weltweit 6000 Stellen an, zwei Drittel davon in Deutschland. Laut aktuellen Zahlen hat der Produzent von U-Booten und Aufzügen weltweit 161.000 Mitarbeiter.

Quelle: ntv.de, hul/AFP

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