Wirtschaft

Gewinneinbruch trotz Erlösplus Telekom hängt am US-Tropf

Die Deutsche Telekom blickt auf ein erfolgreiches Jahr. Hinter die meisten ihrer Ziele können die Bonner einen Haken machen. Und auch der Ausblick ist positiv. Allerdings erwarten die Bonner vom Europageschäft nicht mehr viel.

Angetrieben von einem starken US-Geschäft hat die Telekom im vergangenen Jahr mehr umgesetzt. Unter dem Strich blieben mit 2,7 Milliarden Euro 17,8 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Bonner verwiesen angesichts dessen auf Abschreibungen und ein gesunkenes Pfund infolge der Brexit-Entscheidung. Dennoch sollen die Aktionäre mit einer auf 60 Cent je Anteilsschein angehobenen Dividende bedacht werden. Auch 2017 ruhen alle Hoffnungen auf dem US-Geschäft.

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Wie es weiter hieß, kletterten die Erlöse auf Jahressicht um fast sechs Prozent auf 73,1 Milliarden Euro. Davon wurden fast zwei Drittel im Ausland erlöst. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) belief sich auf 21,4 Milliarden Euro - ein Anstieg um gut neun Prozent. Weil die Beteiligung an der britischen BT Group infolge der Abwertung des Pfunds nach dem Brexit-Votum und wegen eines Bilanzskandals deutlich weniger wert ist, setzte die Telekom den Wert in ihren Büchern um 2,2 Milliarden Euro herunter. Das sorgte im Schlussquartal für einen Verlust von 2,1 Milliarden Euro. Zu Jahresbeginn hatte der Verkauf des britischen Mobilfunkgeschäfts, durch den die Bonner zu der BT-Beteiligung kamen, zu einem milliardenschweren Sondergewinn geführt.

In einem Punkt glänzte die US-Tochter. T-Mobile US steigerte die Zahl der Kunden um 8,2 Millionen auf 71,5 Millionen. Diese brachten dem Konzern Erlöse in Höhe von 37,3 Milliarden Euro - also gut die Hälfte der Konzerneinnahmen. Das bereinigte operative Ergebnis stieg um fast 29 Prozent.

Im laufenden Jahr peilt der Dax-Konzern einen Anstieg des bereinigten Ebitda um vier Prozent an. Zusammen mit dem freien Cashflow soll die Dividende um zwölf Prozent steigen. Dabei ruhen die Hoffnungen erneut vor allem auf dem US-Geschäft. Hier sollen die Erlöse nochmals kräftig steigen. Dagegen erwartet der Konzern sinkende Erlöse in Europa. Das Deutschland-Geschäft immerhin soll stabil bleiben.

Der Konzern beschäftigte nach eigenen Angaben zum Jahresende weltweit 218.341 Mitarbeiter. Das waren 3,1 Prozent weniger als zwölf Monate zuvor.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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