Wirtschaft

Amazon konkurriert mit Microsoft Tech-Riesen streiten um "Jedi"-Großauftrag

Mitte Juli soll das "Jedi"-Projekt endgültig vergeben werden.

Mitte Juli soll das "Jedi"-Projekt endgültig vergeben werden.

(Foto: imago/ZUMA Press)

Das US-Verteidiungsministerium will mit einer Cloud-Strategie wichtige Militärdaten sichern. Zwei Marktführer verbleiben im Rennen um den zehn Milliarden Dollar schweren Großauftrag. Doch eine Klage gegen Amazon erschwert das Projekt des Pentagons.

Im Wettstreit um einen Großauftrag des US-Militärs sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums nur noch Amazon und Microsoft im Rennen. Die beiden US-Konzerne hätten die Mindestanforderungen für den Joint Enterprise Defense Infrastructure Cloud (Jedi) erfüllt, erklärte eine Sprecherin. Damit sind Oracle und IBM ausgeschieden.

Seit dem letzten Sommer hatten die Tech-Riesen um den Auftrag des Pentagons gerungen, der eine Cloud für vertrauliche Militärdaten vorsieht. Der Auftrag hat ein Volumen von umgerechnet zehn Milliarden Dollar. Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums sagte dem "Business Insider", dass der Auftrag wohl Mitte Juli endgültig vergeben werde.

Ursprünglich sollte das Projekt bereits laufen, doch eine Klage von Mitbieter Oracle gegen Amazon verzögert den Ablauf. Der kalifornische Softwarehersteller behauptet, dass der Vertrag von Interessenkonflikten und unfairen Anforderungen geprägt sei. In der Klage geht es auch um eine brisante Personalie. Deap Ubhi, ein Fachmann für Auftragswesen, habe dazu beigetragen, den Cloud-Vertrag so zu gestalten, dass er Amazon begünstig.

Ubhi kam 2016 zu Defence Digital Service, der technologieorientierten Division des Pentagon. Dort arbeitete er an der Jedi-Gestaltung und setzte sich intensiv dafür ein, den Auftrag nur an ein Unternehmen zu vergeben. Parallel zu der Ausgestaltung der Ausschreibung habe Ubhi jedoch mit Amazon über den Verkauf seines Unternehmens verhandelt. Ubhi selbst war zudem Angestellter bei Amazon Web Services.

Auf die Klage folgten Monate der Lobbyarbeit durch die Tech-Unternehmen. Oracle soll dabei versucht haben, durch informelle Koalitionen das Verteidigungsministerium dazu zu drängen, den Vertrag auf mehrere Lieferanten aufzuteilen. Das US-Verteidigungsministerium plant, mehrere Clouds für seine Cloud-Gesamtstrategie einzusetzen, sagte die Sprecherin. Der Jedi-Auftrag ist nur ein Element der zukünftigen Cloud-Pläne und weitere Anbieter werden Möglichkeiten erhalten, ebenfalls daran mitzuarbeiten.

Quelle: ntv.de, mba/rts

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