Wirtschaft

Panne bei Quartalsbericht TecDax-Aktie erlebt desaströsen Handelstag

Gerade erst hatten sich die Dialog-Papiere von ihrem Sturz im September erholt.

Gerade erst hatten sich die Dialog-Papiere von ihrem Sturz im September erholt.

(Foto: imago/Westend61)

Gerade erst erholt von einem tiefen Sturz im September, geraten die Aktien des deutsch-britischen Halbleiterherstellers Dialog Semiconductor erneut unter Druck. Gut 20 Prozent stürzt das Papier nach frischen Zahlen. Dazu kommt ein weiteres Malheur.

Der Halbleiterhersteller und Smartphone-Zulieferer Dialog Semiconductor hat beim Umsatz und Gewinn im dritten Quartal kräftig zugelegt. Dennoch laufen Anleger in Scharen davon: Sie hatten mehr erwartet und warfen nach Bekanntwerden der vorläufigen Zahlen Aktien aus ihren Depots. Der Kurs der im TecDax notierten Papiere brach im Verlauf um bis zu 18,3 Prozent auf 33,15 Euro ein. Am Abend gingen die Dialog-Semiconductor-Aktien mit einem Minus von knapp 20,3 Prozent auf 32,40 Euro aus dem Xetra-Handel.

Händler hatten die Zahlen des Unternehmens als "eher enttäuschend" bezeichnet. Vor allem der Ausblick entspreche nicht den hohen Erwartungen. Die Zahlen an sich seien gut, würden aber eben auch nicht den erhöhten Schätzungen entsprechen. Dialog Semiconductor wird zwar nicht offiziell auf der Apple-Zulieferer-Liste geführt, doch nach Ansicht von Analysten hängt ein Großteil des Umsatzes von Apple ab.

Der operative Gewinn des deutsch-britischen Unternehmens mit Verwaltungssitz in Kirchheim unter Teck stieg nach vorläufigen Zahlen um 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 60,4 Millionen US-Dollar bei einem Umsatzanstieg von 18 Prozent auf rund 330 Millionen Dollar. Für das vierte Quartal rechnet das TecDax-Unternehmen mit einem Umsatz von 430 bis 460 Millionen Dollar. Der Mittelpunkt dieser Spanne entspricht einem Anstieg beim Gesamtjahresumsatz von 21 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar. Gleichzeitig dürfte die Bruttomarge deutlich über dem Vorjahreswert liegen.

Quartalszahlen versehentlich an Analysten verschickt

"Schlimmer noch ist, dass die Zahlen schon vorher an Analysten gegeben worden sind", sagte ein anderer Händler. "Solche Pannen dürfen nicht vorkommen." Daher sei die Aktie schon vor der Adhoc-Mitteilung unter Druck gekommen. Sie notierte zeitweise mit einem Abschlag von über 13 Prozent. Das endgültige Ergebnis soll am 28. Oktober veröffentlicht werden.

Dialog Semiconductor hatte im September die Anleger mit Plänen für eine milliardenschwere Übernahme in den USA verschreckt. Das Unternehmen will seinen US-Konkurrenten Atmel kaufen. Damit würde sich Dialogs Abhängigkeit vom Großkunden Apple deutlich reduzieren. Die Übernahme soll im ersten Quartal 2016 über die Bühne gehen, bekräftigte Dialog. Die Aktie war Ende September nach dieser Ankündigung um mehr als 16 Prozent eingebrochen.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ

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