Wirtschaft

Teure Börsenwoche Superreiche verlieren Milliarden Dollar

Im Hafen von Athen.

Im Hafen von Athen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Turbulenzen an den Finanzmärkten sind deutlich zu spüren. Allein die vergangene Handelswoche kostete den Club der Top 400 einen dreistelligen Milliardenbetrag. Mitleid? Nicht nötig.

Die 400 reichsten Menschen der Welt sind am Ende dieser Börsenwoche über 182 Milliarden Dollar ärmer. Laut Milliardärsindex der Nachrichtenagentur Bloomberg sind es die größten Verluste innerhalb einer Woche seit Beginn der Aufzeichnung im September 2014. Allein am Freitag schrumpfte das Nettovermögen des exklusiven Clubs um 76 Milliarden Dollar.

Grund waren die schlechten Produktionsdaten aus China. Sie schickten die Rohstoffwerte auf Talfahrt. Für den weltweit wichtigsten Aktienindex S&P 500, der den Wert der 500 größten börsennotierten US-Unternehmen abbildet, war es die schlechteste Börsenwoche seit 2011.

Mitglieder im Club der Milliardäre sind unter anderem Warren Buffett und der Chef des Schweizerischen Rohstoffriesen Glencore, Ivan Glasenberg. Der größte Rückschlag der Woche ging auf das Konto von US-Börsenlegende Buffett. Sein Vermögen schrumpfte in dieser Woche um 3,6 Milliarden Dollar. Seine Firma Berkshire Hathaway verlor an der Börse mehr als 5 Prozent an Wert. Buffet ist der drittwohlhabendste Mensch der Welt. Sein Gesamtvermögen wird auf 63,4 Milliarden Dollar geschätzt.

Schwere Zeiten für Öl-Barone

Schlecht ergeht es derzeit besonders den Öl-Milliardären. Laut Bloomberg bescherte ihnen der Preisrutsch beim Rohstoff Verluste von insgesamt 15,2 Milliarden Dollar. Allein Harold Hamm, Vositzender der US-Ölfirma Continental Resources, sah vergangene Woche 895 Millionen Dollar oder 9 Prozent seines Nettovermögens schwinden. Ein kräftiger Rückschlag, aber immerhin deutlich weniger als das, was Warren Buffet durch die Lappen ging. Hamm hält 68 Prozent der Aktien von Continental. Die Ölpreise befinden sich seit Anfang Juli mehr oder weniger stark auf Talfahrt. Vergangene Woche war die größte Verlustwoche seit 1986. Hintergrund des Preissturzes ist ein zu hohes Angebot auf dem Weltmarkt. Vor allem die hohen Fördermengen der Opec und die Schieferölproduktion in den USA verursachen für eine Ölschwemme.

Glencore-Chef Glasenberg war am Freitagabend, nachdem die Rohstoffpreise auf den tiefsten Stand seit 13 Jahren gefallen waren, vergleichsweise nur bescheidene 237 Millionen Dollar leichter. Die Titel von Glencore fielen in London auf Wochensicht um mehr als 8 Prozent. Das war Rekordtief. Der Konzern hatte zuvor einen Gewinneinbruch um 56 Prozent für das erste Halbjahr gemeldet. Im Vergleich zu den Konzernverlusten schneidet Glasenbergs Privatvermögen in diesem Jahr sogar etwas besser ab. Es hat bislang "nur" rund 40 Prozent an Wert verloren.

Grund zur Panik gibt es allerdings nicht. Auch der Glencore-Chef ist immerhin noch 3,1 Milliarden Dollar schwer. Und auf Sicht dieses Jahres schrumpfte das gesamte Vermögen des exklusiven Clubs auch "nur" um 74 Milliarden Dollar. Solche Summen hören sich astronomisch an, sind bei einem geballten Gesamtnettovermögen von vier Billionen Dollar aber alles andere als eine Katastrophe.

Quelle: ntv.de, ddi

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