Wirtschaft

Konzentration auf Europa Südzucker gibt den Weltmarkt auf

In Frankreich, Deutschland und Polen müssen etliche Bauern künftig überlegen, wohin mit ihren Rüben.

In Frankreich, Deutschland und Polen müssen etliche Bauern künftig überlegen, wohin mit ihren Rüben.

(Foto: imago/Future Image)

Subventionen verzerren in etlichen Ländern den Wettbewerb. Als Folge will sich Südzucker künftig auf den europäischen Markt beschränken. Fünf Werke fallen dem Schritt zum Opfer.

Südzucker will sich aus dem Weltmarkt mit seinen Dauertiefpreisen für Zucker zurückziehen und sich auf Europa konzentrieren. Der weltweite Wettbewerb sei infolge von Subventionen für den  Anbau etwa in Indien und Thailand extrem verzerrt, sagte Unternehmenssprecher Dominik Risser. Südzucker mit Sitz in Mannheim ist mit weit über fünf Millionen Tonnen der bisher größte Zuckerhersteller der Welt. Der Neuaufstellung fallen mehrere Zuckerfabriken zum Opfer: zwei in Frankreich, zwei in Deutschland und eine in Polen.

Südzucker
Südzucker 13,29

Gegen die Schließung zweier französischer Werke protestierten Rübenanbauer aus Cagny (Normandie) und Eppeville (Hauts-de-France). Würden die Pläne umgesetzt, verlören rund 2500 Landwirte etwa 40 Prozent ihres Einkommens, erläuterte der Präsident des Verbandes der Rübenanbauer, Franck Sander, bei einer Kundgebung vor der Konzernzentrale. Hinzu kämen 250 Arbeitsplätze in den Fabriken selbst sowie zahlreiche mittelbar Betroffene.

Sander will der Südzucker-Geschäftsführung vorschlagen, dass die Bauern die beiden bedrohten Fabriken übernehmen, sollte deren Betrieb im kommenden Jahr wirklich eingestellt werden. Südzucker-Sprecher Risser betonte: "Wir haben die feste Absicht, diese Fabriken zu schließen." Ziel sei ein Abbau von Überkapazitäten.

Südzucker hatte Werksschließungen mit einer Reduktion des Produktionsvolumens von bis zu 700.000 Tonnen im Jahr angekündigt. Dadurch könnten jährlich bis zu rund 100 Millionen Euro eingespart werden. Das Unternehmen rechnet für das Geschäftsjahr 2018/19 wegen eines Preisverfalls mit einem Umsatzrückgang von 100 bis 200 Millionen Euro.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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