Wirtschaft

Verlust von fast 90 Prozent Steilmann-Aktien stürzen steil nach unten

An Boden verliert die Steilmann-Aktie nach der Insolvenz-Nachricht.

An Boden verliert die Steilmann-Aktie nach der Insolvenz-Nachricht.

(Foto: imago/Westend61)

Anleger nehmen nach der Pleite des Modekonzerns Steilmann Reißaus: Fast 90 Prozent stürzt die Aktie ab. Auch das Papier der Modekette Adler verbucht herbe Verluste. Bei dieser hält Steilmann die Aktienmehrheit - und deren Zukunft ist ungewiss.

Die Insolvenz des Modekonzerns Steilmann hat die Aktie des Bekleidungsunternehmens auf eine dramatische Talfahrt geschickt. Der Kurs der Papiere brach zu Beginn des Handels in Frankfurt um fast 90 Prozent ein. Steilmann, zu dem unter anderem die Adler Modemärkte gehören, war erst im November 2015 an die Börse gegangen - mit geringem Erfolg.

Die Adler Modemärkte erwarten hingegen durch die Insolvenz von Steilmann keine nennenswerten Auswirkungen auf ihr Geschäft. Steilmann hält rund 53 Prozent an Adler über die Beteiligungsgesellschaft S&E Kapital GmbH. Dennoch gerät auch die Adler-Aktie unter Druck und büßt rund zehn Prozent an Wert ein.

"Gut ist vor allem, dass Adler betont hat, dass es keinen Beherrschungsvertrag gebe und besonders, dass keine Darlehen an den Hauptaktionär gewährt worden sind oder sonstige Forderungen bestehen", so ein Händler: "Das ist üblicherweise das Hauptproblem bei verbundenen Unternehmen".

Frage nach Adler-Aktienpaket noch offen

Als klar schlechte Nachricht für Adler Modemärkte stuft dagegen Helvea-Analyst Volker Bosse die Insolvenz von Steilmann ein. Die Frage sei nun, was mit dem Aktienpaket in Höhe von 52,8 Prozent passiere. Hier gebe es zwei Optionen. Zum einen sei ein Aktienüberhang zu erwarten, wenn es auf den Markt komme. Oder aber es könnten Übernahmespekulationen im Tagesverlauf die Runde machen.

Steilmann mit Sitz in Bergkamen verkauft Damen- und Herrenmode "an reife Kunden, die hohe Qualität zu vernünftigen Preisen schätzen", in rund 1300 Geschäften in 18 Ländern. 2014 machte die Gruppe mit 8300 Beschäftigten einen Umsatz von rund 900 Millionen Euro. Gegründet worden war das Unternehmen in den 1950er-Jahren von Klaus Steilmann, zwischenzeitlich führte es seine Tochter Britta Steilmann, dann deren Schwester Ute Steilmann. Sie beantragte im Jahr 2006 Insolvenz, die durch eine Übernahme abgewendet wurde: Der italienische Mischkonzern Miro Radici übernahm Steilmann.

Quelle: ntv.de, kst/dpa/DJ/AFP

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