Wirtschaft

BMW-Erbe der Mutter aufgeteilt Stefan Quandt erlangt Sperrminorität

Durch die Aufteilung der gemeinsamen BMW-Beteiligung steigt die Zahl der Aktien, die Stefan Quandt und Susanne Klatten direkt zuzurechnen sind.

Durch die Aufteilung der gemeinsamen BMW-Beteiligung steigt die Zahl der Aktien, die Stefan Quandt und Susanne Klatten direkt zuzurechnen sind.

(Foto: picture alliance / Nietfeld;Jens)

Mehr als zwei Jahre nach dem Tod der BWM-Großaktionärin Johanna Quandt teilen ihre Kinder Stefan Quandt und Susanne Klatten das Erbe auf. Stefan Quandt baut damit seine Macht im Konzern aus - er will sie aber nicht nutzen, versichert er.

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Die Quandt-Erben Susanne Klatten und Stefan Quandt haben ein von ihrer Mutter geerbtes BMW-Aktienpaket aufgeteilt. Das lag bislang bei der Aqton GmbH für Automobilwerte. Klatten schied nun aus dieser Gemeinschaft aus und erhielt dafür 49 Millionen BMW-Aktien. Ihr Bruder Stefan bleibt als alleiniger Gesellschafter zurück und ist damit persönlich Besitzer der dort verbliebenen Aktien. Dadurch hält Stefan Quandt mit einem Paket von mehr als 25 Prozent der Stimmrechte nunmehr eine Sperrminorität. Seine Schwester Susanne Klatten kommt auf 20,9 Prozent.

Insgesamt habe sich damit am Streubesitz von BMW nichts geändert, sagte ein Sprecher des Konzerns. 46,8 Prozent an BMW sind in Händen der Familie Quandt. Der 51-jährige Stefan Quandt und die 55-jährige Susanne Klatten hätten keine Absicht, sich von ihren Anteilen zu trennen, betonte ein Sprecher der Familie.

Johanna Quandt war im August 2015 im Alter von 89 Jahren in Bad Homburg bei Frankfurt gestorben. Sie hatte den Unternehmer Herbert Quandt 1960 geheiratet und nach dessen Tod das Erbe weitergeführt. Quandt war Ende der 1950er Jahre bei dem damals angeschlagenen Autobauer eingestiegen. Die Quandts gehören mit einem geschätzten Vermögen von mehr als 30 Milliarden Euro zu den reichsten Familien Deutschlands. Allein das BMW-Aktienpaket von Stefan Quandt ist 13,4 Milliarden Euro wert, das seiner Schwester 10,9 Milliarden.

Die Aufteilung des Erbes hatte sich abgezeichnet. Formal waren die beiden Kinder zunächst gemeinsam Erben der Holding ihrer Mutter geworden. Johanna Quandt hatte den größten Teil ihres BMW-Aktienpakets von 16,4 Prozent bereits von 2003 bis 2008 - unbemerkt von der Öffentlichkeit - an sie verteilt, die Stimmrechte aber behalten. Beide sitzen im Aufsichtsrat von BMW. Mehr Einfluss bei dem Dax-Konzern wollen aber weder Klatten noch Quandt. Die Investition diene der Erzielung von Handelsgewinnen, teilten sie BMW mit.

Quelle: ntv.de, fhe/rts/AFP/DJ

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