Wirtschaft

Knappe Absage der Aktionäre Stada-Übernahme geplatzt

Dass die geplante Übernahme eine Zitterpartie werden könnte, zeichnete sich bereits im Vorfeld ab.

Dass die geplante Übernahme eine Zitterpartie werden könnte, zeichnete sich bereits im Vorfeld ab.

(Foto: dpa)

Am Ende fehlten weniger als zwei Prozent der Aktionärsstimmen: Der hessische Arzneimittelhersteller Stada geht nicht an das Investorenduo Bain und Cinven. Die Aktie des Unternehmens fällt tief.

Der geplante milliardenschwere Verkauf des hessischen Arzneimittelherstellers Stada an die Finanzinvestoren Bain und Cinven ist gescheitert. Die für den Deal erforderliche Annahmequote von 67,5 Prozent der Stada-Aktionäre sei nicht erreicht worden, teilte der im MDax notierte Konzern mit. Nur 65,52 Prozent hätten bis Fristende am vergangenen Donnerstag die Kaufofferte der Beteiligungsgesellschaften angenommen.

"Wir respektieren das knappe Votum unserer Aktionäre und verstehen es als Auftrag, unsere erfolgreiche Wachstumsstrategie weiter voranzutreiben", betonte Stada-Vorstandschef Matthias Wiedenfels. Er hatte den Bieterprozess auf Druck von Aktionären in Gang gesetzt. Bain und Cinven setzten sich in einem monatelangen Ringen gegen die Mitbewerber Advent und Permira durch. Nach Ansicht von Analysten hatte Stada dabei mit 66 Euro den maximalen Preis herausgeholt. Gerüchte über ein Gegengebot des chinesischen Arzneiherstellers Shanghai Pharma über 70 Euro bestätigten sich nicht.

Stada erwartet dennoch Gewinnwachstum

Stada-Aktien fielen nachbörslich um fast 10 Prozent auf rund 58 Euro. Probleme, die Anteilseigner zu überzeugen, hatten sich bereits abgezeichnet. So mussten die Finanzinvestoren jüngst die Annahmeschwelle für ihr 5,3 Milliarden Euro schweres Angebot senken und den Stada-Aktionären eine verlängerte Frist einräumen, da sich eine geringe Zustimmung abgezeichnet hatte.

Stada erwartet für das laufende Jahr unverändert einen um Währungs- und Portfolioeffekte bereinigten Konzernumsatz zwischen 2,28 und 2,35 Milliarden Euro, ein bereinigtes EBITDA von 430 bis 450 Millionen Euro und einen bereinigten Konzerngewinn zwischen 195 bis 205 Millionen Euro. Für das Jahr 2019 stellt das Unternehmen einen Anstieg des bereinigten Konzernumsatzes auf 2,65 bis 2,70 Milliarden Euro, ein bereinigtes EBITDA zwischen 570 und 590 Millionen Euro und einen bereinigten Konzerngewinn zwischen 250 und 270 Millionen Euro in Aussicht.

Das Investoren-Duo darf nun nach dem Gesetz ein Jahr lang keinen neuen Anlauf bei Stada nehmen - es sei denn, das Unternehmen selbst und die Finanzaufsicht BaFin stimmten zu. Daneben könnten auch aber auch andere Interessenten für Stada wieder ins Spiel kommen. Sie müssten aber mindestens den Durchschnittskurs der vergangenen drei Monate bieten, der nur wenig unter den 66 Euro liegen dürfte.Dass Bain und Cinven einen neuen Anlauf starten wird in Finanzkreisen als wenig wahrscheinlich gesehen.

Quelle: ntv.de, bdk/dpa/rts/DJ

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